Da es uns letztes Jahr beim Genusswandern im Allgäu so gut gefallen hat, beschlossen Herr Wallygusto und ich, dieses Jahr nochmal zum Schneeschuhwandern hinzufahren. Anfangs war ich ein wenig skeptisch, denn geschneit hatte es ja bekanntlich nicht viel. Es sollte sich jedoch herausstellen, dass meine Bedenken völlig unnötig gewesen waren.
Jetzt stellte sich nur die Frage, wo wir diesmal unser Basislager aufschlagen sollten. Im Gästehaus Schlegel in Gunzesried hatten wir uns zwar sehr wohl gefühlt, doch besticht der Ort nicht gerade durch seine große Zahl an Gasthäusern. Und immer nach Sonthofen fahren, ist nervig und ziemlich ungemütlich. Schließlich wollten wir ja auch die örtlichen Bierspezialitäten probieren!
Nach kurzer Internetrecherche (Google sei Dank!) fanden wir schließlich den Berggasthof Sonne in Imberg. Und eigentlich war es auch eher ein Versehen, dass wir hier gelandet sind. Herr Wallygusto dachte nämlich irrtümlich, dass Imberg in Laufnähe zu Sonthofen ist. Weit gefehlt, aber da es in der Sonne eine umfangreiche Speisekarte gibt, sollte sich dies nicht als nachteilig herausstellen. Zumal der Koch ein wahrer Könner ist, der ganz hervorragende Käsespätzle und noch bessere Powidl zaubert! Erwähnt werden sollte auch das hervorragende Treberbrot, das zu meinem üppigen Käseteller gereicht wurde. Aber auch das Frühstück ließ keine Wünsche offen! Es gab verschiedene Marmeladen und Käse, Honig und Müsli. Der Kaffee kam frisch aufgebrüht aus dem Vollautomaten und war schön stark. Ja, hier lässt es sich echt aushalten. Schade nur, dass wir nicht in den Genuss der hauseigenen Biere gekommen sind. Am ersten Abend war es noch nicht fertig und am zweiten hatten wir keine Lust. Aber so haben wir wenigstens einen durchaus triftigen Grund, bald wieder zu kommen! Neben dem Kulinarischen sollte vielleicht noch gesagt werden, dass unser Zimmer zwar klein aber sauber und gemütlich war. Außerdem sind die Wirtsleute sehr nett, aufmerksam und geben gerne Tipps für die Freizeitgestaltung.
1. Tag
Im Allgäu angekommen, machten wir uns auch gleich schon auf den Weg zur Rappengeschwend-Alpe. Dort hat es uns schon letztes Jahr sehr gut gefallen, denn die Alpe ist wirklich sehr gemütlich und das Essen unglaublich lecker. Die Tour stammt aus dem Rother Wanderbuch „Allgäuer Alpen“, ist nicht schwierig und daher sehr gut zum Einstieg geeignet. Nach einer üppigen Portion Käsesalat und Apfel-Nuss-Schoko-Kuchen rollten wir mit unseren Schneeschuhen an den Füßen dann schließlich wieder talwärts.
Da wir Wallygustos Wiederholungstäter sind, statteten wir danach wieder dem Wonnemar (Stadionweg 5, 87527 Sonthofen) einen Besuch ab. Für € 12,90 entspannten wir zwei Stunden lang in der kleinen, aber feinen Saunalandschaft. Besonders toll fanden wir, die Erdsauna mit offenen Kamin und die Panaromasauna mit Blick auf das traumhafte Allgäuer Alpenpanorama.
Es war also kein Wunder, dass wir nach einem üppigen Abendessen im Berggasthof Sonne tiefenentspannt in unsere weichen Betten fielen.
2. Tag
Erfreulicherweise gehen einige schöne Wanderungen quasi direkt beim Berggasthof Sonne los. Gut ausgeruht starteten wir also am 2. Tag direkt von der Haustüre unsere Tour zum Imberg. Eine Besteigung des Gipfels ließen wir allerdings außen vor. Die Runde war also recht gemütlich, bot aber schöne Aussichten auf das Tal und schneebedeckten Gipfel. Da es auch hier erstaunlich viel Schnee gab, konnten wir die meiste Zeit von den Schneeschuhen Gebrauch machen.
Eingekehrt sind wir kurz vor Schluss in der Strausberghütte, die auf 1.226m Höhe liegt und ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer ist. Von der großen Sonnenterasse aus genossen wir den traumhaften Blick auf die Rotspitze und die Daumengruppe als auch auch weit hinein in die Oberstdorfer und Kleinwalsertaler Bergwelt. Nach einem riesigen Käsebrot und etlichen hopfenhaltigen Kaltgetränken machten wir uns nach drei Stunden schweren Herzens an den restlichen Abstieg.
Ich brauche nicht erwähnen, dass wir auch an diesem Abend ein ordentliches Mahl zu uns nahmen. Und natürlich wieder sehr gut schliefen.
3. Tag
Zum Abschluss des gelungenen Wochenendes machten wir uns auf, die versunkene Stadt am Alpsee zu zu suchen. Um den größten Natursee des Allgäus rankt sich nämliche eine Sage. Nahe des Alpsee-Ostufers soll einstmals eine prachtvolle Stadt das Konstanzer Tal geschmückt haben. Weil die Bewohner in ihrer Verschwendungssucht Käselaibe für ihre Kellertreppen verwendeten, ließ Gott die Stadt angeblich im Erdboden versinken.
Die Tour stammt aus dem KOMPASS Wanderbuch Allgäu Oberallgäu und ist bis auf wenige kleine Steigungen sehr leicht zu bewältigen. Die versunkene Stadt haben wir dabei nicht gefunden, dafür aber tolle Ausblicke auf das Waldschopf-Duo Immenstädter und Gschwender Horn genossen.
Kuchen gibt es hier natürlich auch und zwar im Strand Cafè Bühl (Seestr. 28, 87509 Immenstadt). Geschmeckt hat es uns hier gut, allerdings zahlt man die gute Lage direkt gegenüber der Seebühne mit. So berappten wir für zwei Stücke Kuchen mit Sahne und ebenso viele Cappuccinos € 15.
Fazit
Auch dieses Mal waren es wunderschöne und sehr erholsame Tage im Allgäu. Und obwohl wir (also zumindest ich) nicht jeden Tag Käsespätzle gegessen haben, ließ die Verpflegung auch diesmal nichts zu wünschen übrig. Wahrscheinlich gibt es jetzt nicht mehr genug Schnee zum Schneeschuhwandern, Langlaufen oder Skifahren, aber es gibt ja auch genug schöne Wandertouren für Frühjahr, Sommer und Herbst.