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Rondane & Dovrefjell | Unterwegs in Südnorwegen & Schweden (3)

22. Januar 2015

Schon (viel zu) lange ist es her, dass ich Euch von unserem tollen Urlaub im letzten Sommer berichtet habe. Zwei Wochen sind wir mit unserem kleinen Roomy durch Südnorwegen und Schweden gebraust, immer auf der Suche nach Elchen, Bären und Moschusochsen – und natürlich der ein oder anderen Leckerei!

Da die letzten Monate etwas stressig waren (Events, Umzug, Weihnachten …) komme ich leider erst jetzt dazu, Euch von der 3. – und vielleicht auch schönsten – Etappe zu berichten: Rondane! Der älteste Nationalpark Norwegens ist zwar nur einen Katzensprung von Jotunheimen entfernt, die Landschaft könnte aber kaum unterschiedlicher sein. Während Jotunheimen schroff und wild ist, wirkt Rondane trotz kahler Berglandschaft sehr sanft und grün. Wir verlieben uns sofort unsterblich!

Nachts

Eigentlich wollen wir unsere erste Nacht im Rondane Nationalpark auf der Rondvassbu verbringen. Was wir nicht wissen: In den Sommermonaten muss man hier ein Doppelzimmer Monate im Voraus reservieren. Da wir dies aber nicht getan haben und ich keine Lust auf eine Nacht im 8-reihigen Stockbett verspüre, entscheiden wir uns doch wieder für einen Campingplatz. Die Suche nach einem geeigneten Platz gestaltet sich schwieriger als gedacht, da viele Plätze direkt an der stark befahrenen E6 liegen oder nur für Wohnmobile geeignet scheinen. Der Verzweiflung nahe entdecken wir schließlich Vollheim Camping.

Norwegen Rondane Vollheim Camping

Zwar liegt der kleine Platz auch an besagter Straße, dafür kann uns die gute, saubere Ausstattung (kostenlose Benutzung von Waschmaschine und Trockner, voll ausgerüstete Küche…) überzeugen. Und das, obwohl sie schon etwas in die Jahre gekommen ist. Vollheim Camping entpuppt sich als einer der schönsten Plätze dieses Urlaubs. Außerdem ist das Preis-Leistungsverhältnis einfach nicht zu toppen!

Internet: www.vollheim.noAdresse: N-2663 Dovreskogen

Mahlzeit

Der Campingkocher kommt weiterhin fleißig zum Einsatz, das heißt es gibt Baked Beans aus der Dose mit Express-Reis. Aber auch die ein oder andere selbst zubereitete Nudelsauce – schließlich haben wir ja unser halbe Küche dabei. :-) Und ab und an gönnen wir uns auch ein regionales Bier. Das von Ringnes schmeckt gar nicht mal schlecht!

Norwegen Rondane Verpflegung

Der nächstgelegene größere Ort ist Dovre. Das es dort einen recht großen, gut sortierten Supermarkt gibt, kommt uns daher also sehr entgegen. Dort gibt es übrigens auch eine Tankstelle und einen Briefkasten. Ansonsten gibt es unterwegs auf Tour bewährte Kost in Form von Kvikk Lunsj und Müsliriegeln.

Tagsüber

Trotz der herrlichen Tallage kann uns die 2.800-Einwohner-Ortschaft Otta nicht überzeugen. Wir trinken daher in einem Café im Einkaufzentrum nur schnell einen Cappuccino und fahren weiter. Auch in Vägämo machen wir kurz halt, um die nussbraune Vägä-Stabkirche zu bewundern. Zu Beginn des 12. Jahrhunderts erbaut, war das einschiffige Gebäude jedoch 1627 dem Zerfall nahe und musste abgerissen werden. Beim Bau der heute zu besichtigenden Kreuzkirche wurde darauf geachtet, möglichst viele der alten Materialien wieder zu verwenden. Und so können wir die dekorativen Schnitzereien am Portal bewundern, die ursprünglich von der mittelalterlichen Stabkirchen stammen.

Norwegen Vägä Stabkirche

Wanderungen

Alle Wanderungen – mit Ausnahme der Moschusochentour – stammen aus dem Rother Wanderführer Norwegen: Jotunheimen – Rondane* (Tour 35 & 43) und Dumont Aktiv: Wandern in Norwegen* (Tour 6).

  • Die Tour 35 führt uns vom Parkplatz an der Spranget-Schlucht zur beliebten Herberger Rondvassbu. Der Weg dorthin ist einfach und eigentlich eher als Spaziergang zu bezeichnen. Auch unterbieten wir die im Wanderführer angegebene Dauer locker um die Hälfte. In der Rondvassbu angekommen essen wir leckere Waffeln. Wie bereits beschreiben, wollen wir dort auch übernachten, aber beim Anblick des 2 x 8 Personen-Stockbettes mache ich einen Rückzieher. Das nächste Mal sind wir schlauer und reservieren 1, 2 Monate vorher ein Zimmer. Nur für uns. :-)

Norwegen Rondane Rondvassbu

  • Die Wanderung von der Alm Haverdalseter führt uns über eine seenreiche Hochfläche und durch artenreiche Wälder rund um den Storrvatnet (Tour 43). Leider fängt es zum Ende hin stark zu regnen an und da wir zu faul sind, unsere Regenhosen anzuziehen, sind wir bald bis auf die Unterhose durchnässt. Zum Glück hat der Roomy eine leistungsstarke Klimaanlage, die uns wieder trocken pustet.

Rondane Tour Haverdalseter

  • Das Highlight dieser Etappe ist eindeutig die Moschusochsen-Safari im Dovrefjell-Nationalpark. Unsere Safari wird vom Hjierkinhus Hotel organisiert. Unser Guide heißt Knut, trägt selbst bei eisiger Kälte kurze Hosen und ist eigentlich Lehrer in Trondheim. Da er aber sehr naturverbunden ist, begleitet er seit bereits 11 Jahren Touristen auf ihrer Suche nach den pelzigen Zotteltieren. Wie er uns erzählt, gab es in dieser Gegend ursprünglich gar keine Moschusochsen. Diese wurden in den 1950er Jahren aus Südgrönland eingeführt und haben sich zwischenzeitlich sehr gut eingelebt. Da Knut eine sehr hohe Erfolgsquote hat – er hat nur einmal keine Moschusochsen gefunden – kommen auch wir in den Genuss, diese imposanten Zeitgenossen aus gebührenden Sicherheitsabstand zu beobachten.

Norwegen Moschusochsensafari

  • Die Wanderung vom Almdorf Høvringen zur Peer Gynt Hytta (Tour 6) ist eine der schönsten des gesamten Urlaubs. Umgegeben von traumhafter Gebirgskulisse wandern wir durch schmale Täler zu der traditionsreichen Schutzhütte. Da es draußen etwas kühl und windig ist, genießen wir in der gemütlichen Gaststube Waffeln und heiße Schokolade.

Norwegen Rondane Peer Gynt Hytta

Nach erholsamen Tagen in der relativen Einsamkeit der Nationalparks führt uns die nächste Etappe zurück in die Großstadt: Trondheim, die drittgrößte Kommune Norwegens.

Weitere Etappen

1. Teil – Lüneburg
2. Teil – Hemsedal & Jotunheimen
4. Teil – Trondheim
5. Teil – Jämtland
6. Teil – Dalarnas & Ystad
7. Teil – Hamburg

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