Sächsische Schweiz - Bastei
Deutschland Unterwegs Wanderreisen

Sachsen: Die Sächsische Schweiz | Nord-Nord-Ost (3)

26. Mai 2016

Anfang des Jahres habe ich Euch von unserer wahnsinnig entspannten Woche am Müritzsee erzählt – die nach einem Wochenende im lebhaften Hamburg genau da Richtige war, um wieder runterzukommen. Unser Urlaub in deutschen Landen war damit aber noch lange nicht am Ende – das wahre Highlight folgte nämlich noch: Die Sächsische Schweiz!

Schon als ich vor über 10 Jahren während einer Tagung das erste Mal in der Sächsischen Schweiz war, hat mich die zauberhafte Gegend mit ihren einzigartigen Felsformationen fasziniert. Noch Wochen – ach, was sag’ ich – JAHRE später habe ich Herrn Wallygusto immer wieder davon vorgeschwärmt. Dass wir es erst letztes Jahr gemeinsam dort in geschafft haben, mag vor allem daran liegen, dass wir einfach zu viele Ideen für Reiseziele haben. An der Landschaft oder zu wenig Möglichkeiten, zu wandern lag es bestimmt nicht. ;-)

Pirna

Bevor wir unser Domizil in Königsstein beziehen, statten wir Pirna einen kurzen Besuch ab. Die hübsche Altstadt mit ihren vielen Restaurants und Cafés ist ideal, um gemütlich ein Eis zu schlecken. Um die Kalorien wieder zu verbrennen, erklimmen wir die Festung Sonnstein. Von dort oben genießen wir eindrucksvolle Blicke über die Stadt.

Anschließend nutzen wir die Gelegenheit, um uns im Kaufland mit neuen Vorräten einzudecken. Neben der großen Auswahl an regionalen Produkten fand ich übrigens erstaunlich, dass es dort flaschenweise Rotwein-Cola zu kaufen gibt.

Königstein

Wir schlagen unser Basislager im ca. 2.400 Einwohner zählendem Königstein auf. Königsstein liegt rund 35 km von Dresden entfernt und verdankt seinen Namen der einstigen Burg und späteren Festung, die 1241 erstmalig urkundlich erwähnt wurde. Das erste Mal wurde die Gemeinde Königstein übrigens in einer Urkunde aus dem Jahre 1379 erwähnt. Königsstein ist der optimale Ausgangsort für faszinierende Landschaftserlebnisse in der wunderschönen Sächsischen Schweiz. Ansonsten finden wir Königstein sehr unspektakulär, ja fast schon ein bisschen langweilig. Aber für Wanderungen in der Sächsischen Schweiz gibt es fast keinen besseren Ausgangsort.

Säschische Schweiz - Königstein

Nachts

Mit dem Feriendomizil Liliensteinblick haben wir die perfekte Ferienwohnung gefunden: Die Wohnung ist nicht nur komfortabel und ist im mediterranem Stil eingerichtet, wir haben noch dazu einen einzigartigen Blick auf den Lilienstein. Und zwar von der eigenen Terrasse. Durch die ruhige Hanglage am Waldrand auf einem separaten 1400 qm großen Gartengrundstück mit großer Wiese wohnen wir nahezu ungestört – nur zwei verspielte (oder hungrige???) Katzen und ein herrschsüchtiger Hahn rücken uns ein bisschen auf die Pelle. Alles in allem eine der schönsten Ferienwohnung, die wir je hatten!

Internet: www.feriendomizil-liliensteinblick.de
Adresse:
Gohrischer Str. 18 · 01824 Königstein

Tagsüber

Klar, dass wir auch in der Sächsischen Schweiz fleißig am Wandern sind. Fast alle Touren, die wir während unseres Urlaubs dort gemacht haben, stammen aus dem Rother Wanderführer Elbsandsteingebirge: Die schönsten Touren in der Sächsischen Schweiz mit Malerweg.

Unsere erste Wanderung (Tour 20) führt Herrn Wallygusto und mich auf den höchsten Berg der Sächsischen Schweiz, den Großen Zschirnstein. Auf unserem Weg zu einer der schönsten Aussichten kommen wir an dem gemütlichen Hofcafè Marienhof in Kleingießhübel vorbei. Auf dem Rückweg machen wir einen kleinen Abstecher in Reinhardtsdorf, um die sehenswerten Malereien in der dortigen Kirche zu bewundern.

Empfehlenswert ist auch die Tour 27, der sogenannte Flößersteig. Der informative Naturlehrpfad führt auf den Spuren der Flößer durch das wildromantische Kirnitzschtal. Beim Gasthof Lichthainer Wasserfall kehren wir ein, um ganz hervorragende Waldmeisterbrause zu trinken. Da der Gastgarten aber ansonsten eher ungemütlich ist, ziehen wir schnell wieder weiter. In der sehr gemütlichen Neumannmühle gibt’s schließlich gute Eierschecke und aromatisches Eibauer Schwarzbier. Zurück nehmen wir übrigens den Bus – das letzte Stück der Wanderung war nämlich sehr schlammig und landschaftlich auch nicht mehr ganz so faszinierend.

Direkt von unserer Ferienwohnung in Königsstein aus wandern wir zum Pfaffenstein. Bevor wir uns die größte Felsnadel der Sächsischen Schweiz, die Barbarine, anschauen, kehren wir aber in der Berggaststätte Pfaffenstein ein. Dort wird sehr viel Wert auf Bio und regionale Produkte gelegt – und auch die Auswahl an veganen und vegetarischen Gerichten kann sich sehen lassen. Herr Wallygusto erfreut sich an fluffigem Käsekuchen mit viel Sahne, während ich mich an einem sehr guten, wenn auch ein wenig salzigem Bohneneintopf labe. Nachdem wir das Plateau des Pfaffensteins und die unglaubliche Aussicht ausreichend genossen haben, wandern wir über die Festung Königstein zurück zu unserer Unterkunft.

Das Highlight unseres Urlaubes ist aber eindeutig die Wanderung zur Schrammsteinaussicht und dem Großer Winterberg (Tour 28). Zuerst geht es in Bad Schandau mit dem Elektrischen Personenaufzug aus dem Jahr 1904 (Ticket € 1,80 / 2015) nach Ostrau, wo wir nach einer schönen Holzhaussiedlung auf den eigentlichen Beginn unserer Wanderung stoßen. Der Weg ist einer der Höhepunkte der hinteren Sächsischen Schweiz und besticht durch spektakuläre Aussichten und wilde Schluchten. Erfreulicherweise kommt auch das kulinarische Vergnügen nicht zu kurz: Im Gasthaus Großer Winterberg genießen wir auf der tollen Sonnenterrasse fruchtige Tomaten-Kartoffelsuppe und mit Kräutern marinierter Hirtenkäse. Gestärkt wandern wir weiter zu den Lichtenhainer Wasserfällen, von wo aus uns die historische Kirnnitzschtalbahn für € 5 zurück nach Bad Schandau bringt.

Von Tour 8 zur Felsbildung Labyrinth haben wir uns ein wenig mehr erwartet. Aber wahrscheinlich sind solche Formationen nur für Kinder richtig interessant – zumindest kommen wir uns im Labyrinth vor wie auf einem großen Kinderspielplatz. Lohnend ist der kurze Abstecher zum Bernhardstein-Panoramablick.

Die kleine Wanderung zur Bastei ist ein absolutes Muss, wenn man in der Sächsischen Schweiz zu Gast ist. Wir waren auch hier ein wenig enttäuscht, denn auf allen Fotos sieht die Bastei immer sehr beeindruckend aus.  Mit eigenen Augen betrachtet wirkt das Bauwerk auf uns allerdings weit weniger imposant. Viel spannender finden wir die Kletterer, die an dem Bergmassiv gegenüber hängen. :-) Ein schönes Fotomotiv ist die Bastei aber allemal! Zurück gehen wir über die romantischen Schwedenlöcher und den künstlich angelegten Amselsee.

Mahlzeit

Da wir in unserer Ferienwohnung eine vollausgestattete Küche haben, versorgen wir uns weiterhin selbst. Einkehren tun wir nur unterwegs – und wo, habe ich Euch ja oben bereits verraten. Und so gibt es an dieser Stelle – bis auf eine Ausnahme – lediglich ein paar Einkaufstipps für Euch:

Der Nahkauf in Bad Schandau (Dresdner Str. 2a) kann uns durch seine gute Auswahl an Bio Produkten, Gemüse und (teilweise regionalen) Wein überzeugen.

Katrin’s Naturkostladen (Zankenstr. 4, 01814 Bad Schandau) ist zwar nicht besonders groß, hat aber eine gute Auswahl.

Im Biosfaire Regiomarkt im Nationalparkbahnhof (Bahnhof 6, 01814 Bad Schandau)  werden neben regionale Nudeln, Eier, Wurst und jede Menge andere Premiumprodukte, Bio-Produkte und Fairtrade-Artikel angeboten. Leider haben wir noch sehr viele Vorräte, so dass es beim Stöbern bleibt.

Im Café im Sachsenhof (Bielatalstr. 21, 01824 Königstein) decken wir uns regelmäßig mit Streuseltalern und Schweinsohren mit Schoko für unterwegs und schmackhaften Brot für’s Frühstück ein.

Wie es in Schrägers Gasthaus (Kirchgasse 1, 01824 Königstein) aussieht, können wir jetzt gar nicht sagen. In der Gasse vor dem Lokal sitzen wir jedenfalls sehr gemütlich und genießen ein kühles Pils von Feldschlößchen.

Fazit

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Klar ist eine Fernreise, auf der man fremde Kulturen kennenlernen kann, spannend. Man sollte dabei aber nicht vergessen, dass es auch in Deutschland unglaublich schöne Ecken gibt, die eine Reise absolut wert sind. Wir werden unseren „Heimaturlaub“ also bald wiederholen – zumindest in der Sächsischen Schweiz. Die Fahrt von München hierher lohnt sich nämlich auch für ein verlängertes Wochenende!

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