Unterwegs in Hongkong
Asien Städtereisen Unterwegs

Hongkong | Nudeln zum Frühstück (1)

21. Juli 2016

Asien ist ein Reiseland, dass ich persönlich bisher nie auf dem Radar hatte: Zu weit weg, zu fremd, zu laut, zu dreckig. (Fast) alles Vorurteile, wie mir Herr Wallygusto nach seinen Dienstreisen nach China, Japan und Korea zu berichten wusste. Mit jeder seiner Dienstreisen wuchs die Faszination für diese Länder – vor allem Hongkong hatte es im schwer angetan. Langsam aber sicher infizierte er auch mich mit seiner Begeisterung, sodass wir letztes Jahr beschlossen, der Metropole und Sonderverwaltungszone an der Südküste der Volksrepublik China gemeinsam einen Besuch abzustatten.

Vor ein paar Wochen habe ich Euch ja bereits ein paar Impressionen aus Hongkong, Lantau & Macau als Appetithäppchen gezeigt – jetzt ist endlich der erste von vier Reiseberichten fertig. Ich hoffe, ich kann Euch damit ein wenig mit der Faszination, die ich für Hongkong verspürt habe und immer noch verspüre, anstecken.

Hongkong - New Territorries

„Schrebergärten“ in den New Territorries

Nachts

Das Royal Plaza liegt in Mongkok, einem der am dichtesten besiedelten Stadtviertel der Welt. Kein Wunder also, dass es in diesem Teil von Hongkong ein ein unvergleichbares Angebot an Märkten, Restaurants und Einkaufszentren gibt, die einen stundenlangen Shopping-Marathon garantieren. Praktischerweise hat das Royal Plaza direkten Zugang zur MOKO, einem der größten Einkaufszentren der Stadt mit über 200 Shops. Auch die Verkehrsanbindung lässt keine Wünsche offen!

Unser Zimmer ist groß, modern und luxuriös ausgestattet, das Bett ist riesig und sehr bequem. Durch ein Panoramafenster mit breiter Fensterbank genießen wir einen einzigartigen Ausblick auf Mongkok. Auch das Bad lässt keine Wünsche offen, es ist geräumig und sehr sauber. Wirklich gut funktioniert auch der WI-FI-Zugang, der Gästen im ganzen Hotel kostenlos zur Verfügung steht.

Normalerweise buchen Herr Wallygusto und ich Hotelzimmer immer ohne Frühstück, denn wir möchten unseren Städtetrip schon beim Frühstück und dem Entdecken neuer, spannender Locations beginnen. Da wir aber kleine Bedenken haben, ohne Chinesisch-Kenntnisse ein ordentliches vegetarisches Frühstück zu bekommen, machen wir in Hongkong mal eine Ausnahme. Wir bereuen diese Entscheidung nicht, denn das Frühstück im Royal Plaza kann sich sehen lassen, die Auswahl ist üppig und variiert täglich. Neben westlichen Dingen wie Brötchen, Marmelade, Käse, Rührei. Joghurt, frisches Obst und süßen Teilchen gibt es auch wechselnde chinesische Gerichte mit Gemüse, Nudeln und Reis. Auf Wunsch werden diese auch frisch zubereitet. Und wir stellen fest, dass Nudeln zum Frühstück wirklich etwas ganz, ganz Köstliches sind. Daran könnten wir uns tatsächlich gewöhnen. Ein besonderes Schmankerl – zumindest für den, der’s mag – sind Gänse- und Hühnerfüße, die fast jeden Morgen angeboten werden. Unser persönliches Highlight ist aber der Pancake-Automat, der auf Knopfdruck kleine Pfannkuchen wie am Fließband produziert.

Empfehlenswert ist auch ein Besuch in der schicken Hotelbar Lion’s Rock, in der Bier der Hongkong Brewery ausgeschenkt wird.

Internet: www.royalplaza.com.hk
Adresse: 193 Prince Edward Road West, Kowloon, Hong Kong

Unterwegs in Hongkong

Nachts in Mongkog

Tagsüber

Als sehr praktischer Begleiter hat sich der Lonely Planet Reiseführer Hongkong erwiesen: Neben einem umfangreichen Cityatlas, vielen inspirierenden Fotos und spannenden Hintergrundinfos über Hongkong gibt es auch noch ein Extra-Kapitel über Macao. Besonders informativ waren die vielen Stadtspaziergänge, die viele interessante Sehenswürdigkeiten sinnvoll verbinden und gleichzeitig kompakte Informationen über jede Einzelne liefern.

Aber auch ansonsten ist es ziemlich einfach, in Hongkong unterwegs zu sein: Das öffentliche Verkehrsnetz ist hervorragend und überall gibt es englische Beschriftungen, so dass uns die Orientierung leichtfällt. Besonders unterhaltsam ist eine Fahrt mit einer der Doppeldecker-Straßenbahnen. Dank der aufladbaren Octopus-Card kann der Fahrpreis in den meisten Verkehrsmitteln bargeldlos und schnell entrichtet werden. Und auch an die hohe Luftfeuchtigkeit, die drückende Hitze und die schier unglaublichen Menschenmengen, die hier Tag & Nacht unterwegs sind, gewöhnen wir uns schnell. Wichtig ist nur, immer genug Wasser dabei zu haben!

Hongkong - Tempel

Einer der vielen schönen Tempel in Hongkong

Wie Ihr Euch sicher vorstellen könnt, hat eine Stadt wie Hongkong einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Ich möchte mich daher nur auf unsere ganz persönlichen Highlights beschränken:

Der Temple Street Night Market ist Hongkongs lebendigster Nachtmarkt. Aber auch der Goldfischmarkt, wo allerlei bunt schillernde Fische zum Kauf angeboten werden, fasziniert uns. Auf dem Tung Choi Street Market, auch Ladies‘ Market genannt, kann ich nicht widerstehen und kaufe mir einen chinesischen Glücksbringer. Wunderschön ist auch der Flower Market mit seinen duftenden Blumen und fantasievollen Gestecken.

Dass Hongkong eine Stadt der Gegensätze ist, wird uns beim Besuch des Sik-Sik-Yuen-Wong-Tai-Sin-Tempels ganz besonders bewusst: Hinter dem bunten, von Weihrauchschwaden umgebenen Tempel ragen monströse, unglaublich hässlich Hochhäuser in die Luft. Man mag sich kaum vorstellen, wie es ist, in so etwas zu leben.

Ein ähnliches Bild bietet sich uns bei Besuch der Chi Lin Nunnery, das zu den eindrucksvollsten Gebäuden Honkongs gehört. Staunend lassen wir dort den Anblick der goldenen Pagode im Nan Lian Garden auf uns wirken, die sich von den großen Wolkenkratzern wenig beeindruckt zeigt.

Hongkong - Chi Lin Nunnery

Golden Pagode im Garten der Chi Lin Nunnery

Natürlich schauen wir uns aber noch mehr Tempel an, zum Beispiel den der 10.000 Buddhas! Er beeindruckt uns mit seinen unzähligen goldenen Buddha-Statuen – eigentlich sind es 13.00o. Da im Chinesischen aber 10.000 die größtmögliche Zähleinheit ist und 13.000 gleichbedeutend mit „unzählige“ ist, heißt er eben nur Tempel der 10.000 Buddhas. Dort gibt es übrigens ein kleines vegetarisches Restaurant mit leckeren Snacks!

Der beliebteste Zuschauersport in Hongkong sind Pferderennen. Kein Wunder also, dass Hongkong gleich zwei riesige Pferderennbahnen zu bieten hat: Sha Tin und Happy Valley. Am spannendsten fanden wir die Nachtrennen in Happy Valley, die einem verrückten Karneval gleichen – Bier im Plastikpitcher inklusive!

Gegenüber der Pferderennbahn von Happy Valley gibt es übrigens mitten im größten Verkehrstrubel und umrahmt von Hochhäusern einen sehenswerten Friedhof: Die letzte Ruhestätte stellt sich so manch einer vielleicht anders vor.

Hongkong - Happy Valley Cementary

Ein Friedhof inmitten von Hochhäusern & Verkehr

Mit dem Bus fahren wir auf den Victoria Peak, der den höchsten Punkt (552 m) auf Hong Kong Island darstellt. Nach dem Sonnenuntergang (und natürlich schon davor) genießen wir den atemberaubenden Ausblick auf Honkongs Skyline.

Hongkong - Blick vom Peak

Blick vom Peak auf das leuchtende Hongkong

Dass es auch schöne Wolkenkratzer gibt, stellen wir bei unserem Besuch in Central fest: Besonders das HSBC-Gebäude besticht durch architektonische Raffinesse. Aber auch der Statue Square mit seinen vielen Denkmälern von Mitgliedern des britischen Königshauses und der Hong Kong Zoological & Botanical Garden lohnen einen Besuch.

Um dem Gewusel der Großstadt ein wenig zu entkommen, unternehmen wir einen Ausflug zum Dragon’s Peak. Die kurze, aber schöne Wanderung überrascht uns mit Stille, frischer Luft und traumhaften Ausblicken auf die Küste. Und dass wir so kurz vor den Toren dieser lauten, anstrengenden Stadt am Strand sitzen und in Ruhe ein Bierchen trinken würden, hätten wir Stunden vorher wohl kaum geglaubt. Die Tour sowie viele weitere praktische Tipps für einen Urlaub in Hongkong findet Ihr auf Discover Hong Kong.

Abends

Obwohl sich rund um unser Hotel jede Menge kleine Imbissstände und Mini-Restaurants finden, trauen wir uns ohne Sprachkenntnisse nicht, dort etwas zu essen. Zu groß ist uns das Risiko, versehentlich doch etwas mit Fleisch oder Fisch zu erwischen. Wer kein Vegetarier oder Veganer ist, sollte sich aber auf jeden Fall durch die lokalen Spezialitäten probieren. Als Faustregel gilt: je kleiner das Restaurant, desto besser die Gerichte. Alle anderen müssen auch nicht verhungern, denn Hongkong ist eine Stadt mit verdammt guten Geschmack und bietet wirklich jedem ein kulinarisches Erlebnis – egal ob aus der chinesischen, italienischen, indischen, französischen oder deutschen Küche. Die Auswahl ist so groß, dass ich dem Thema Essen einen eigenen Beitrag widmen werde. Ihr dürft also gespannt sein!

Hongkong Streetfood

Streetfood in Mongkog

Fazit

Ein Besuch in Hongkong ohne platte Füße ist unmöglich. Und es ist wirklich sehr schwer, sich der Faszination dieser Metropole, die den Spagat zwischen Tradition und Moderne mit Bravour besteht, zu entziehen. Außerdem gibt es ja auch noch Lantau und Macao – um nur zwei interessante Ziele der näheren Umgebung zu nennen.

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