Herr Wallygusto und ich lieben es, gemeinsam und in aller Ruhe zu frühstücken. Vor allem am Wochenende zelebrieren wir die erste Mahlzeit des Tages ausgiebig mit frisch gemahlenem Filterkaffee, einer großen Auswahl an Käse und Marmelade sowie – ganz wichtig – selbstgebackenen Vollkornsemmeln. Trotzdem gehen wir sehr, sehr selten auswärts essen – irgendwie passt es zeitlich nie und bei der vegetarischen Auswahl stimmen Preis-Leistung leider nicht immer. Darum packe ich jede Gelegenheit, mal in einem Lokal zu frühstücken sofort beim Schopf – vor allem wenn die Speisen so verlockend sind wie im Das Maria im Münchner Glockenbachviertel.
Drinnen Draußen
Da es bei unserem Besuch Ende August auch morgens schon schön warm ist, nehmen wir an einem der Vierertische vor dem Maria Platz. Obwohl (oder gerade weil?) wir mitten im Glockenbachviertel sitzen ist es hier schön ruhig und gemütlich. Auf dem Weg zum stillen Örtchen kann ich auch einen Blick ins Innere des Lokals erhaschen, das mit hellem Landhaus-Ambiente und orientalischen Leuchten ebenfalls zum Verweilen einlädt. Vor allem die Kuchentheke direkt am Eingang sieht sehr einladend aus.
Obwohl es unter der Woche und noch vor 12 Uhr ist, kann Das Maria bereits viele hungrige Gäste begrüßen. Dabei handelt es sich hauptsächlich um schicke Damen in den Zwanzigern oder junge Familien.
Speisekarte
Die Frühstückskarte wartet mit sage und schreibe 10 vegetarischen Variationen auf, so dass Herr Wallygusto und ich die Qual der Wahl haben! Und am Wochenende gäbe es sogar noch 3 Wochenend+Sonnenschein-Specials extra! Schön ist auch, dass man im Maria von Montag bis Sonntag einfach bis 18.00 Uhr in Ruhe frühstücken kann. Wir entscheiden uns schließlich für das Käsefrühstück Maria auf der Alm und das orientalische angehauchte Maria bei Fatima. Auf Nachfrage der Bedienung bestellen wir noch hausgemachte Erdbeermarmelade dazu.
Aber bei Maria kann man nicht nur frühstücken! Abends wird hier mit bayrisch-orientalischen Mezze, Salaten und Hauptgerichten wie ägyptischen Fladenbrot-Burger oder Schinkennudeln für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt. Zusätzlich zur Standardkarte wartet Das Maria durch eine Mittagskarte auf: Montags gibt es Schnitzel, donnerstags den anscheinend über das Stadtviertel hinaus bekannten und legendären Krustenbraten. Aber auch die weniger Fleischeslustigen kommen auf ihre Kosten, denn dienstags gibt es im Das Maria inzwischen immer ein veganes Gericht.
Geschmack
Das Frühstück wird nach kurzer Wartezeit serviert und sieht ganz hervorragend aus!
Maria bei Fatima entpuppt sich als eine große Scheibe Krustenbrot, das dick mit aromtischem Ziegenkäse vom Grill, Walnüsse und Dattelcreme belegt ist. Die Zusammenstellung – und dabei vor allem der Ziegenkäse – ist einfach nur köstlich! Obwohl wir uns die Portion teilen, sind wir eigentlich schon satt. Aber es wartet ja noch Maria auf der Alm mit würzigem Blauschimmelkäse, cremigem Brie, feinem Ziegenkäse, Schweizer Emmentaler, handgerührtem Kräuterfrischkäse mit getrockneter Tomate auf uns. Dazu gibt es Melone und bunt gemischtes Obst sowie ein ordentliches Stück Butter und einen Korb mit frischem, knusprigem Brot. Wir finden alle Käsesorten (besonders wieder den Ziegenkäse) hervorragend und auch die ansonsten so ungeliebte Erdbeermarmelade kann uns überzeugen: Ihre Farbe erinnert uns ein wenig an Tomatenketchup und sie schmeckt herrlich fruchtig! Und hab ich schon erwähnt, dass der Cappuccino genauso war, wie ich ihn am liebsten trinke? Milder Espresso und mit fluffigem Schaum?
Obwohl die Portionen im Maria recht übersichtlich aussehen, sind wir danach pappsatt. Mehr hätte es wirklich nicht gebraucht! Das nächste Mal werden wir jeder nur eine Schale Müsli mit Obst essen und uns wieder Maria bei Fatima teilen – das reicht wirklich vollkommen aus!
Service
Gut finde ich, dass gleich auf der Website darauf hingewiesen wird, dass es keine Kartenzahlung, keine Wickelmöglichkeit und keinen Kinderwagenparkplatz gibt. So weiß der Gast gleich, woran er bei Maria ist. Ansonsten sind wir mit dem Service im Maria anfangs nicht zufrieden, denn vom Erhalt der Speisekarte bis zur Bestellung müssten wir eine gefühlte Ewigkeit warten. Wir sind schon kurz davor zu gehen, da bekommt der junge Mann aber noch die Kurve. Nach diesen kleinen Anfangsschwierigkeiten werden wir freundlich und schnell bedient. Auch die Wartezeit auf das Frühstück ist erfreulich kurz.
Preise
Die Maria auf der Alm kostet € 10,90, Maria bei Fatima € 6,90. Heißgetränke gibt es für € 2,50 ( € 3,50 (Cappuccino / Cappuccino groß) bzw. € 4,90 (Kännchen Tee). Für die große Rhabarberschorle (0,4) gegen den Durst bezahlen wir € 3,50 x.
Fazit
Das Maria bietet beim Frühstück ein wirklich sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Und nachdem Herr Wallygusto am Nachbartisch die Pankcakes erspäht hat und auch die Kuchen sehr, sehr verführerisch aussehen, werden wir auf jeden Fall wieder im Maria vorbeikommen!
Adresse: Klenzestraße 97, 80469 München