Einer meiner großen Vorsätze für dieses Jahr ist es, mehr zu backen. Zu Herrn Wallygustos Leidwesen hatte ich diesen aber schon letztes Jahr. Und das Jahr davor. Wie gut, dass am im Januar 2015 im Hädecke-Verlag ein Buch erschienen ist, dass mich unglaublich zum Backen animiert. Matcha – der grüne Genuss heißt dieses kleine Meisterwerk und es platzt schier vor leckeren Rezepten.
Autor
Die Rezepte in Matcha – der grüne Genuss stammen von Lena Knudsen. Die französische Originalausgabe erschien 2014 unter dem Titel Gourmandises au Thé Matcha bei Hachette Livre – Marabout.
Optik
Das Kochbuch Matcha – der grüne Genuss hat ein kompaktes Format (20 x 20) und ist sehr hochwertig. Wie bei allen Kochbüchern aus dem HÄDECKE Verlag ist die Optik auch hier wunderbar aufgeräumt. Jedes Rezept nimmt zwei Seiten ein, eine davon ist dem appetitlichen Foto gewidmet. Um die Herkunft des Matcha-Teepulvers zu unterstreichen ist jeder Rezeptname (schwarz) nochmal in japanischen Schriftzeichen (grün) abgedruckt.
Rezepte
In heißem Wasser aufgeschlagen sind die die pulverisierten Blätter hochwertigen Grüntees bekanntermaßen besonders gesund. Nicht zu vergessen der exquisite Geschmack, der zugleich mild und leicht bitter ist. Kein Wunder also, dass Matcha auch hierzulande schon lange die Teetassen erobert hat. Neu ist aber, dass sich sein Aroma und seine intensive grüne Farbe auch wunderbar für Kuchen und Cookies, Eis, Cremes und Smoothies eignen. Sie erstrahlen in leuchtendem Grün und überraschen mit neuen Geschmackserlebnissen.
Bevor es aber mit den Rezepten losgeht, wartet Matcha – der grüne Genuss aber noch mit einer kleinen Matcha-Teekunde und Foodpairing-Informationen auf. Ich lerne, dass Matcha in den buddhistischen Klöstern Japans von Zen-Mönchen zubereitet wird und wurde. Spezielle Teezeremonien dienen als Unterstützung bei der traditionellen Meditation und sind zugleich eine Huldigung an die universelle Weisheit.
Bei den Rezepten angekommen, stelle ich schnell fest, eines ist unwiderstehlicher als das andere! Dabei ist es ganz egal, ob Klassiker, Snack, Frühstück, kleine Nascherei oder Dessert. Schon nach dem ersten Durchblättern war die kompakte Sammlung gespickt mit vielen bunten Post-its. In Matcha – der grüne Genuss gibt es meiner Meinung nach keine wirklich neuen Rezepte, sondern altbewährtes wird einfach durch die Zugabe von Matcha neuinterpretiert.
Beim Auswählen der Rezepte fällt mir auf, dass die Autorin offenbar eine Vorliebe für Backformen hat, die nicht dem mir bekannte Standard entsprechen. Ein Muffinblech hat meiner Meinung nach normalerweise 12 Mulden und eine Kastenform 25 oder 30 cm Länge. Herrn Wallygusto und mir ist das jedoch ganz recht, dann so hat der Kuchen genau die richtige Größe für uns zwei. Bei „normalen“ Kastenformen brauchen wir zum Vertilgen oft eine ganze Woche – es sei denn, es kommt Besuch.
Kurzprofil
Titel: Matcha – der grüne Genuss
Autor: Lene Knudsen
Herausgeber: HÄDECKE Verlag
ISBN: 978-3-7750-0685-9
Preis: € 12,95
Ausprobiert
Bei der Vielzahl ansprechender Rezepte viel es uns am Anfang wirklich schwer, eine Auswahl zu treffen. Wir haben uns schließlich zuerst am Matcha-Marmorkuchen mit Schokolade versucht – und waren begeistert! Die herbe Schokolade harmoniert perfekt mit dem grünen Matcha. Und das nicht nur optisch!
Als nächstes waren dann die Apfelmuffins mit Marzipan dran. Auch diese sind ganz hervorragend geworden! Wir haben allerdings satt einer viertel gleich eine ganze Vanillestange verwendet und den Apfel nicht in kleine Stücke geschnitten. Der ist durch das Pochieren nämlich so weich geworden, dass ihn die Küchenmaschine ohne Mühe vollständig zerkleinern konnte.
Zutaten für 9 Muffins:
Für den pochierten Apfel:
- 1 Vanillestange
- 1 großer Apfel
- 1 l Wasser
- 1 Zitrone (Saft)
- 70 g Zucker
Für den Teig:
- 50 g Butter
- 25 g Rohmarzipan
- 180 g Mehl
- 2 TL Backpulver
- 125 g Zucker
- 1 Ei
- 1/2 TL Vanilleextrakt
- 1 Prise Salz
- 125 ml Sahne
- 2 TL Matcha-Teepulver
Für die Dekoration:
- dünne Apfelscheiben
- 1 Muffinblech
- 9 Muffinformen aus Papier
Zubereitung:
Vanillestange längs aufschneiden, Mark herauskratzen. Apfel schälen, vierteln und Kerngehäuse entfernen. Zitrone halbieren und eine Hälfte auspressen.
Wasser zum Kochen bringen, Zitronensaft, Zucker und Vanillemark hineingeben und Apfelschnitze sieben Minuten garen. Dann abtropfen lassen und in kleine Stücke schneiden.
Backofen auf 170 Grad vorheizen. Butter vorsichtig zerlassen und Marzipan reiben, Mehl mit Backpulver vermischen. Zucker mit Ei, Vanille und Salz aufschlagen. Anschließend Sahne und zerlassen Butter unterrühren, bis sich alles gut verbindet.
Für den weißen Teig Marzipan, Apfel und die Hälfte der Mehl-Backpulver-Mischung in der Küchenmaschine verrühren. Die Hälfte der Eiersahne damit vermengen, dabei aufpassen, dass die Mischung nicht zu glatt wird.
Für den grünen Teig Matcha-Teepulver unter die restliche Mehl-Backpulver-Mischung rühren und die übrige Eiersahne mit einem Esslöffel unterheben.
Neun Muffinformen in ein Muffinblech geben und bis zur Hälfe mit dem hellen Teig befüllen, dann mit der grünen auffüllen. Mit ein paar dünnen Apfelscheiben garnieren.
Muffins 25 – 30 Minuten im Ofen auf der mittleren Schiene backen.
Vor dem Servieren etwas abkühlen lassen, dann lassen sich die Muffins besser aus der Form lösen.
Fazit
Die Rezepte sind einfach und werden gut erläutert. Etwas seltsam fand ich – wie bereits erwähnt – nur die Vorliebe für Backformen in Nicht-Standardgrößen. Aber uns ist das eigentlich ganz recht so, denn so bleibt der Kuchen auch in einem kleinen Haushalt schön frisch!
Alles in allem ist Matcha – der grüne Genuss einfach ein (Back-)Buch zum Verlieben. Ich bin hin und weg. Und Herr Wallygusto auch, denn der kriegt jetzt regelmäßig süßes Backwerk. :-)
Vielen Dank an den HÄDECKE Verlag, der mir das Buch freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Wie immer bleibt davon meine Meinung unberührt.