Wenn Wallygustos eine Reise tun, kommen sie meist ohne ein Souvenir zurück. Und wenn doch, ist es etwas Kulinarisches! So haben wir schon schottisches Craft Beer, italienische Pasta und norwegischen Käse aus dem Urlaub mitgebracht. Einmal hat ich sogar eine Elchsalami in’s Gepäck verirrt. Diese war natürlich nicht für uns – wir sind Vegetarier – aber als Geschenk für einen sehr guten Freund zum 40. Geburtstag gedacht. In Cornwall haben wir eine kleine Ausnahme gemacht und uns einen handgemalten Stein gekauft – bei dem kitschigen Motiv einer bunten Krake konnten wir einfach nicht widerstehen! Aber auch hier sind wir uns treu geblieben und haben die Idee eines eigenen Rezepts für Cornish Pasty mitgebracht. Souvenirs müssen nämlich in erster Linie nicht unbedingt zum Anfassen sein.
Eines gleich vorneweg: Diese Pastete hat wenig mit der originalen Cornish Pasty zu tun, wie wir sie im Urlaub fast täglich verdrückt haben. Vielmehr handelt es sich um ein Experiment – bedingt durch saisonales Angebot (Kürbis), persönliche Vorlieben (Blauschimmelkäse) und Mitbringsel aus dem letzten Urlaub in Unterfranken (Walnüsse).
Überhaupt gibt es klare Vorgaben, wie eine Cornish Pasty auszusehen und gefüllt zu sein hat: So schreibt die Cornish Pasty Association vor, dass eine echte Cornish Pasty eine unverkennbare D-Form hat und auf einer Seite, aber niemals oben, gekräuselt ist. Die traditionelle Füllung besteht aus Rinderhack, Kohl- oder Weißrüben, Kartoffeln, Zwiebeln und etwas Pfeffer. Auch muss die Cornish Pasty, um sich genauso bezeichnen zu dürfen, zwingend aus Cornwall kommen. Ihr seht also, unsere sogenannte “Cornish” Pasty mit Kürbis, Blauschimmelkäse & Walnüssen schlägt tatsächlich ganz schön aus der Art!
“Cornish” Pasty mit Kürbis, Blauschimmelkäse & Walnüssen
Zutaten
Für den Teig
- 175 g Dinkelmehl
- 1 TL Zucker
- 1 Prise Salz
- 125 g kalte, ungesalzene Butter, gewürfelt
- 1 Ei, zum Glasieren
Für die Füllung
- Rapsöl
- 1 Zwiebel, klein gewürfelt
- 2 Petersilienwurzeln, klein gewürfelt
- 1 Knoblauchzehe, klein gewürfelt
- 375 g Hokkaido, klein gewürfelt
- 50 g Walnüsse, grob gehackt
- 7 Salbeiblätter, in feinen Streifen
- 100 g Blauschimmelkäse, zerkrümelt oder gewürfelt
- scharfes Paprikapulver
- Salz
- Pfeffer
Anleitung
- Zuerst stellen wir den Teig her: Mehl, Zucker und Salz in eine Küchenmaschine geben und mischen. Butter hinzu geben und kurz durchkneten, bis die Mischung Brotkrumen ähnelt. In eine Schüssel geben und genügend Eiswasser unterrühren, um einen weichen, aber nicht zu nassen Teig zu bekommen (ca. 3-4 EL). Den Teig zu einer Kugel Formen und in Frischhaltefolie einwickeln und mindestens 30 Minuten im Kühlschrank kalt stellen.
- In der Zwischenzeit bereiten wir die Füllung zu: Dafür Rapsöl in einer tiefen Pfanne erhitzen und Zwiebelwürfel darin glasig dünsten. Petersilienwurzel und Knoblauch zugeben und kurz anbraten. Kürbis dazu, Temperatur zurückdrehen und bei geschlossenem Deckel 15-20 Minuten schmorren, bis der Kürbis gar ist. Walnüsse und Salbei unterrühren, mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver abschmecken. Kürbisgemüse zur Seite stellen und auskühlen lassen. Blauschimmelkäse untermischen.
- Backofen auf 170 Grad Ober-/ Unterhitze vorheizen und ein Backblech mit Backpapier belegen. Teig auf einer bemehlten Fläche bis zu einer Dicke von 1-2 mm ausrollen und 4 Kreise mit ca. 16 cm Durchmesser ausschneiden. Anschließend die Reste verkneten, wieder ausrollen und weitere 2 Kreise ausschneiden. Ei trennen, Eigelb verquirlen. Jeweils eine Portion kaltes Kürbisgemüse in die Mitte der Teigkreise eines jeden Teigkreises geben, die Ränder gut mit Eiweiß einpinseln.
- Nun vorsichtig die Seiten zu einem großen „D“ zusammenklappen. Dabei darauf achten, dass die Seiten gut zusammenkleben, ggf. die Kanten umschlagen. Pasties gleichmäßig mit Eigelbmischung bestreichen, in den Backofen schieben und ca. 20 Minuten goldgelb backen.
Unser Tipp
Wir haben den Teig sowie die Füllung bereits morgens zubereitet: So ist beides richtig kalt und kann gut verarbeitet werden. Außerdem kann man dann tagsüber noch die Herbstsonne genießen und braucht sich abends nicht mit der Zubereitung der „Cornish“ Pasties stressen.