Wir Wallygustos essen gerne indisch, weswegen wir gerne indische Restaurants in anderen Städten ausprobieren. Bei einem Ausflug nach Hamburg sind wir auf Empfehlung im „Maharaja“ gelandet. Hier sind wir auch das erste Mal auf Aloo paratha bzw. Alu paratha gestoßen.
Lange hat es gebraucht, bis ich mich an diese Fladen selbst herangewagt habe. Denn indisch kochen ist auch ohne zusätzliche, relativ aufwendig erscheinende Beilagen, an sich schon recht zeitintensiv. Als eines Abends Wallygusto unterwegs war und ich noch einen ordentlichen Rest eingefrorenes Curry im Gefrierfach entdeckte, wurde nicht lange gefackelt! Das quasi schon fertige Curry landete auf den Herd und die gewonnene Zeit nutzte ich, um mich an Aloo paratha zu wagen.
Ein Rezept als Inspiration war schnell im Buch Vedische Kochkunst von Adiraja Dasa gefunden. Da indische Küche sich sehr gut zum Variieren eignet, habe ich das Rezept an einigen Stellen nach meinen Vorstellungen verfeinert. Vor allem bei Art und Menge der Gewürze und beim verwendeten Mehl sollte man sich von seinen Wünschen leiten lassen und etwas herumexperimentieren. So verwende ich gerne eine Mischung aus Roggen- und Dinkel-Vollkornmehl, da ich dies besonders herzhaft finde.
Nachdem aus diesem Experiment eine wahnsinnig leckere Beilage entstanden ist, gibt es diese im Hause Wallygusto immer mal wieder zu einen unsere indischen bzw. vedischen Curries.
Aloo paratha – indisches Fladenbrot mit würziger Kartoffelfüllung
Zutaten
Für den Teig:
- 150 g Mehl (z.B. Gemisch aus Roggen und Dinkel Vollkornmehl)
- 2 EL Butter (am einfachsten gefroren)
- 75-100 ml Wasser lauwarm (Menge abhängig von der Mehlsorte)
- Eine Prise Salz
Für die Füllung:
- 2 kleine bis mittlere Kartoffeln, mehlig oder mittelfest kochend
- 1/2 TL Kreuzkümmelsamen (Cumin)
- 1/2 TL getrocknete Chilis, zerstoßen
- 1/4 TL Kurkuma, gemahlen (Turmeric)
- 1/4 TL Koriandersamen, zerstoßen
- 2 grüne Kardamonkapseln, zerstoßen
- 2 Nelken, zerstoßen
- 1/2 TL Ingwer, geriebenem
- 1 EL Koriander- oder Petersilienblätter, gehackt
- 1/2 TL Salz
- 3 EL Öl (z.B. Rapsöl) oder zerlassene Butter (Ghee)
Anleitung
- Zunächst die Kartoffeln zum weichkochen aufsetzen.
- Nun für den Teig das Mehl und das Salz sorgfältig vermischen und die Butter hinein reiben. Das geht besonders gut, wenn die Butter noch leicht gefroren ist. Als nächstes fügt man unter Rühren das Wasser vorsichtig hinzu bis ein Teig entsteht, der sich bereits von der Schüssel deutlich abhebt und eine geschmeidige Konsistenz erhält. Diesen Teig dann noch einige Minuten mit den Händen durchkneten. Er sollte möglichst glatt und elastisch sein. Sollte er zu trocken geraten sein und Risse bekommen, vorsichtig noch etwas Wasser hineinarbeiten. Den Teig als Klumpen in eine Schüssel geben und mit einem feuchten Tuch abdecken und ca. eine halbe bis eine Stunde ruhen lassen.
- In der Zwischenzeit die weichgekochten Kartoffeln abschrecken, schälen und mit einer Gabel zerdrücken. 1-2 EL Öl oder Ghee in eine Pfanne geben und erhitzen.
- Zunächst die Kreuzkümmelsamen für einige Sekunden hineingeben und anrösten, dann die restlichen Gewürze inklusive Ingwer hinzugeben und ebenfalls für einige Sekunden mit rösten. Zu diesen Gewürzen nun die zerdrückten Kartoffeln geben und für zwei bis drei Minuten unter ständigem Rühren anbraten. Zuletzt noch das Salz und die Koriander- bzw. Petersilienblätter hineinrühren und die Kartoffelmischung zum Abkühlen beiseite stellen.
- Sobald die Füllung weitestgehend kalt ist, aus dem Teig 6 Kugeln formen und diese zu ca. 15cm große Fladen ausrollen. Die Oberfläche mit etwas Ghee oder Öl bestreichen und einen EL Kartoffelmischung in die Mitte des Fladens geben.
- Den Fladen über die Füllung zusammenschlagen, verdrillen und den überstehenden Teig abreißen. Diesen gefüllten Teigklumpen nun vorsichtig flachdrücken und so dünn wie möglich ausrollen ohne das der Teig reißt und die Füllung durch den Teig bricht. Sollte es dennoch geschehen, ist dies kein Beinbruch, schmecken die Fladen doch trotzdem herrlich, sehen jedoch eventuell nicht ganz so perfekt aus.
- Aus den übrig gebliebenen Teigresten noch einen kleinen, nicht gefüllten, Fladen ausrollen. Wir wollen doch nichts verschwenden.
- Jetzt noch die Fladen in etwas Öl oder Ghee in einer Pfanne langsam, unter mehrmaligem Wenden anbraten bis beide Seiten knusprig und goldbraun sind.
Mein Tipp
Und wenn wir für Besuch kochen, dann gibt es auch gerne mal eine Kombination von diversen Beilagen wie Aloo paratha, Reis (chawal) und Raita.
Glaubt mir, wenn Ihr diese leckeren Fladen ein paarmal gemacht habt, dann funktioniert das leicht und ohne große Hektik. Und das sogar neben der Zubereitung des Currys.
Aloo Paratha Reste schmecken auch kalt am nächsten Tag noch gut und ergeben somit einen herzhaften Mittagssnack.