Gran Canaria aktiv – Krater, Dünen & Rioja | Hiking Guide auf www.wallygusto.de
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Gran Canaria aktiv – Krater, Dünen & Rioja (1)

1. August 2022

Nachdem es uns letztes Jahr auf Teneriffa so gut gefallen hat, zog es Herrn Wallygusto und mich im Frühjahr gleich wieder auf die Kanaren. Dieses Mal ging es eine Woche auf Gran Canaria, wo gefühlt hinter jeder Wegbiegung eine neue Landschaft auf uns wartet.

Nicht ohne Grund wird die vielfältige Insel auch gerne als Miniaturkontinent bezeichnet. Während sich an den Küsten feinsandige helle Buchten mit dunklen Lavastränden abwechseln, ragen im Inselinneren fast 2.000 Meter hohe Berge auf, die von duftenden Kiefernwäldern umgeben sind. Und während der Norden mit malerischen Terrassenfeldern und den weiten Bananenplantagen zu begeistern weiß, sorgen im sonnigen Süden die berühmten Dünen von Maspalomas für Wüstenatmosphäre. Dazu kommt das beneidenswert milde Klima, das Gran Canaria mit den übrigen Kanarischen Inseln gemein hat.

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Trotzdem hat Gran Canaria unsere Herzen nicht im Sturm erobert. Anders als Teneriffa, wo Herr Wallygusto und ich die Atmosphäre um einiges entspannter empfinden. Dieses Bauchgefühl können wir allerdings auch heute, Wochen später, nicht in Worte fassen. Was aber keineswegs heißen soll, dass wir auf Gran Canaria keine gute Zeit gehabt hätten. Bei vielseitigen Wanderungen und interessanten Einblicken in das Leben der Altkanarier sind die Tage wie im Flug vergangen. Und natürlich haben wir auch wieder jede Menge köstliche Tapas verspeist.

Gran Canaria ist mit einer Oberfläche von 1.560 km2 und einem Durchmesser von knapp 45 km die drittgrößte Insel der Kanaren und als Bettenhochburg und für Pauschaltourismus bekannt. Dass die Insel zu großen Teilen aus Naturschutzgebieten besteht, die sich ideal zum Wandern eignen, wissen viele nicht.

Umso besser für Herrn Wallygusto und mich, denn so haben wir die wüstenartigen Landschaften, tiefen Schluchten und bizarren Felsformationen weitestgehend für uns.

Große Runde ab Cruz de Tejeda

Unsere erste Wanderung auf Gran Canaria beginnt regnerisch und kalt. Die Sicht reicht nicht viel weiter als bis zum Kapuzenrand der Regenjacke. Da wir anfangs nur durch graue Nebelsuppe wandern, bekommen wir von der imposanten Gebirgsszenerie, die angeblich unseren Weg säumt, nichts mit. Kurz vor dem Abstieg nach La Culata wird das Wetter besser, so dass wir endlich die Ausblicke auf den Roque Nublo und die umliegende Felsszenerie genießen können.

Obwohl es in La Culata ein paar kleine Lokale gibt, wandern wir ohne Einkehr zurück zum Ausgangspunkt. Der Weg zurück zum Parkplatz führt teilweise über den gleichen Wanderweg, so dass wir am Ende doch noch die Vorzüge des herrlichen Panoramawegs genießen können.

Gran Canarias „Sahara“

Eine der größten Attraktionen Gran Canarias stellen die Sanddünen von Maspalomas dar. Es grenzt also kaum an ein Wunder, dass ausgerechnet hier eine der beliebtesten Urlaubsregionen der südlichen Inselseite entstanden ist.

Wir lernen die kleine, aber spektakuläre Landschaft auf einer kurzen Wanderung kennen. Der Weg führt zu einem 7 Kilometer langen, hellen Strand mit bis zu 15 Meter hohen Wanderdünen. Am Rande eines Palmenhains entdecken wir eine Brackwasserlagune, die Zugvögeln als Zwischenstation auf dem Weg gen Süden dient.

Diese Ökosysteme sind nicht nur schön anzusehen, sondern bieten auch Lebensraum für eine ganz besondere Flora und Fauna. Leider hält das viele Besucher nicht davon ab, durch das Naturschutzgebiet zu laufen, um Selfies zu schießen. Über so viel Ignoranz können Herr Wallygusto und ich nur die Köpfe schütteln.

Viele Jahre ging man davon aus, dass Gran Canarias Wüste von der Sahara her kommt. Jedoch weiß man heute, dass dies nur teilweise stimmt. Muscheln und Korallen wurden zermahlen und vom Meer angespült und stellen so den Hauptbestandteil der Dünen dar. Die Dünenlandschaft beginnt östlich vom Leuchtturm von Maspalomas und geht ungefähr 6 km bis zum Playa del Inglés, dem berühmtesten Strand der Insel.

Villa Gran Canaria

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Von Artenara zum Cruz de Acusa & Runde um Acusa

Von Gran Canarias höchstem Bergdorf aus geht es am Rand eines gigantischen Kessels hinab zum Tafelberg von Acusa. Dabei haben wir den Roque Nublo und den Pico de las Nieves immer im Blick. Aber der eigentliche Höhepunkt unserer Wanderung kommt erst noch: Die Höhlenhäuser von Acusa Seca. Ein Teil der ehemaligen Behausungen der Urkanarier dienen inzwischen als mehr oder weniger komfortabel ausgestatte Ferienwohnungen. Wer also ein paar ruhige Tage im Schatten steil aufragender Felswände mit fantastischem Ausblick auf die gezackten Bergkämme der Caldera verbringen möchte, ist hier genau richtig.

Zurück in Artenara, machen wir noch einen kleinen Abstecher zur Höhlenkapelle der Virgen de la vita. Die kleine Kapelle ist etwas ganz besonderes, denn Altar, Chor, Kanzel und Beichtstuhl wurden von den Dorfbewohnern über die Jahrzehnte hinweg aus dem Fels gemeißelt. Die „Jungfrau der Höhle“ ist die Schutzpatronin der Folkloregruppen und Radsportler von Gran Canaria.

Zum Abschluss unseres Ausfluges in das einsame Bergland gönnen wir uns auf dem Dorfplatz ein Stück hausgemachte Torte. Dabei leistet uns eine faule Katze Gesellschaft.

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Runde um die Bahía del Confital

Zum Wandern zieht es uns nicht nur in die entlegensten Winkel von Gran Canaria. Auch in der Metropole La Palma geht es wild zu – und damit meine ich nicht die zahlreichen Bar und Nachtclubs. Denn obwohl die Halbinsel La Isieta fast noch in der Stadt liegt, finden wir hier und schon eine andere Welt vor: Unmittelbar nördlich von Las Palmas warten in der Bucht Del Confital Felsgerippe in der Brandung, weiße Sandfelder und von Höhlen durchlöcherte Klippen.

Vom höchsten Punkt der Tour können wir die Hafenbucht mit ihren Kränen und vor Anker liegenden Ozeanriesen, die dicht bebaute Landenge und die weite Strandbucht Las Canteras erspähen. Außer dieser grandiosen Aussicht bietet die Runde über die „Insel auf der Insel“ (leider) keine weiteren Highlights.

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Runde durch den Barranco de Guayadeque

Unsere Runde durch das östliche Bergland Gran Canarias ist spektakulär: beeindruckende Schluchten, Krater und Felsgipfel. Der Barranco de Guayadeque gehört in vielerlei Hinsicht zu den interessantesten Gran Canarias. In der engen, kaum besiedelten Schlucht, die vom Inselzentrum bis nach Agüimes im Osten hinabreicht, erhalten sich seltene Pflanzen. In den Höhlen entdeckte man bei Ausgrabungsarbeiten prähispanische Mumien, Tongefäße und Inschriften.

Von den bewohnten Höhlenhäusern des Weilers Cuevas Bermejas wandern wir hoch hinauf zur Caldera de los Marteles, einem großen Vulkankrater mit einem Durchmesser von 500 Metern. Der einsame Rückweg erfolgt erst über einen Bergrücken, dann längs seiner Steilabstürze ins Tal.

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Vulkankrater Bandama

Jeder normale Mensch parkt für die Wanderung am Rand des Vulkankraters Bandama. Da man das Ausmaß des Vulkankessels vom Aussichtspunkt “Pico de Bandama” aber am besten sehen kann, stellen wir nicht nur unser Auto auf dem Gipfel ab, sondern beginnen von dort auch gleich unseren Abstieg in den schönsten Inselkrater.

Der Krater von Bandama liefert das interessanteste Beispiel für die jüngste, vor rund 1.800 Jahren beendete Vulkantätigkeit auf Gran Canaria. Schwarze Lavahänge kontrastieren mit einem grünen Pflanzenteppich, verwitterte Steilhänge sind von Höhlen durchlöchert. Zudem befindet sich in der Mitte des Vulkankessels ein altes Gehöft, das anscheinend zeitweise noch bewohnt wird.

Nachdem wir den Kraterboden ausgiebig erkundet haben, umrunden wir noch seinen oberen Rand. Bei unserem luftigen Höhenbummel, bei dem wir ganz schön viel Gegenverkehr haben, genießen wir fortwährend den Tiefblick in den Schlund. Und als wäre das nicht schon schön genug, überblicken wir obendrein die halbe Insel und das am Horizont leuchtende Meer.

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