Bamberg ist nicht nur für sein architektonisches Welterbe, sondern auch für eine ausgeprägte, einzigartige Bierkultur bekannt. Sage und schreibe elf familiengeführte Brauereien im Bamberger Stadtbereich und rund 60 Brauereien im nahen Bamberger Land produzieren über 400 verschiedene Biere. Die Biervielfalt in Bamberg – vom Rauchbier über fränkisches Kellerbier, Ungespundetes oder Lagerbier bis hin zum Bockbier – lässt das Herz eines jeden Bierliebhabers höher schlagen. Aber auch ansonsten kann uns die Domstadt von ihren kulinarischen Qualitäten überzeugen.
Disclaimer: Dieser Beitrag enthält unbezahlte und nicht beauftragte Werbung in Form von Verlinkungen und/oder Ortsnennungen. Falls etwas konsumiert wurde, wurde dies selbst finanziert.
Essen & Trinken

Café Villa Remeis | St.-Getreu-Straße 13, 96049 Bamberg
Danke einer Empfehlung machen wir uns auf zum Café Villa Remeis, um dort den viel gelobten Kuchen zu probieren. Leider bekommen wir keinen Sitzplatz an einem der gemütlichen Tische auf der Sonnenterrasse. Aber das macht gar nichts: Die tollen Blechkuchen aus der eigenen Backstube gibt es auch ToGo und viele schöne Bänkchen mit Aussicht in der Nähe. Was uns auch gut gefällt: Die Villa Remeis wird vom Agnes Neuhaus Heim, einer Abteilung des Sozialdienst katholischer Frauen e. V. Bamberg, bewirtschaftet. Diese Einrichtung bietet psychisch kranken Menschen Wohnraum und unterschiedliche Hilfen zur Stabilisierung ihres Gesundheitszustandes. Einen wesentlichen Anteil des therapeutischen Konzeptes nimmt die Arbeitstherapie ein, wozu auch die Bewirtschaftung des Cafés gehört.

Wilde-Rose-Keller | Oberer Stephansberg 49, 96049 Bamberg
Der Wilde-Rose-Keller ist seit über einem Jahrhundert ein beliebter Sommertreff der Bamberger. Normalerweise ist unter den schattigen Kastanienbäumen Platz für 1.500 Gäste. Dank Corona bekommen wir bei unserem 1. Besuch nur mit Müh und Not einen Tisch, um kurz ein süffiges Kellerbier zu trinken. Beim nächsten Mal sind wir schlauer und reservieren online einen Tisch. Was sich als eine sehr gute Entscheidung herausstellt, denn ansonsten hätten wir die fantastischen Fränkischen Brotzeiten verpasst: Der Käseteller ist eine Wucht und auch der Limburger mit Musik macht sehr satt und glücklich.
Warum „Bierkeller“ und nicht „Biergarten“?
inFranken.de
Durch eine Lagerung bei kühlen Temperaturen kann die Haltbarkeit eines Bieres verlängert werden. Vor der Anwendung technischer Kühlanlagen verfügten die meisten Brauereien und Bierlokale deshalb über große Bierkeller. In Franken sind auch heute noch viele Bierkeller in Betrieb. Meist ist über dem Keller ein Schankbetrieb errichtet worden – daraus entstand die Redewendung „auf den Keller gehen“. So werden Besucher den Sommer über dazu eingeladen, unter Bäumen in Bierkelleratmosphäre ein Bier zu trinken. Ein typisch fränkischer Bierkeller besteht aus dem Kellerhaus am Eingang zum Lagerkeller, aus welchem Getränke und Brotzeiten gereicht werden. Daneben gibt es eine mit Bierbänken bestückte Schankfläche.

Zapfhahn | Untere Sandstraße 14, 96049 Bamberg
Im gemütlichen Gastgarten des Zapfhahns müssen wir uns zwischen 40 Biersorten aus Bamberg und dem Umkreis und Craftbiere und Bierspezialitäten aus aller Herren Länder entscheiden. Die Speisekarte ist leider aufgrund der Corona-Situation reduziert, aber es gibt einen veganen Jackfruit Burger und einen vegetarischen Burger mit Halloumi. Die Portionen sind groß und auch geschmacklich gibt es nichts auszusetzen. Der sehr freundliche und aufmerksame Service trägt ebenfalls zu unserem Wohlbefinden bei.

Schlenkerla die historische Rauchbierbrauerei | Dominikanerstraße 6, 96049 Bamberg
Wer hätte das gedacht, aber die historische Rauchbierbrauerei Schlenkerla verfügt im Innenhof über einen sehr gemütlichen Gastgarten. Bisher haben Herr Wallygusto und ich das berühmte Rauchbier – Märzen immer in oder vor dem historischen Fachwerkhaus getrunken. Erstaunt sind wir auch von der ordentlichen Auswahl an vegetarischen Gerichten: Die fränkische Bruschetta ist riesig und schmeckt ganz hervorragend zum Rauchbier! Die Neuentdeckung unseres Besuchs sind aber das Rauchweizen und das Kräusen, beide mit leichtem Rauchgeschmack. Beim Kräusen handelt es sich um ein bernsteinfarbenes, unfiltriertes Lagerbier, das nur im Zeitraum 1. Juni bis Ende August vom Holzfass ausgeschenkt wird. Reservieren ist übrigens auch im Schlenkerla eine gute Idee!

Cafe Lido | Keßlerstraße 14 96047 Bamberg
Eis geht im Sommer tatsächlich immer. Tolles Eis und sehr gute Waffeln entdecken wir beim Cafe Lido in der Inselstadt. Fancy Eissorten sucht man hier vergeblich, dennoch lässt die große Auswahl an Standardsorten keine Wünsche offen.
Base Coffee | An der Spinnerei 15, 96047 Bamberg
Das Base Coffee liegt im selben Haus wie unserer Ferienwohnung. Da diese leider nicht mit einer Kaffeemaschine ausgestattet ist, holen wir uns hier einen recht passablen Cappuccino zum Frühstück. Viel besser schmeckt mir der Iced Latte mit Kokosmilch. Und auch die Cinnamon Buns sind köstlich. Wenn man Glück hat wie wir, kommen sie gerade frisch aus dem Ofen.

Lewinsky’s Sportsbar | Untere Sandstraße 16, 96049 Bamberg
Normalerweise verirren Herr Wallygusto und ich uns nicht in Sportsbars. Aber auf der gemütlichen Terrasse des Lewinsky’s sitzen wir mit wunderbarem Ausblick auf Klein-Venedig gemütlich und lokales Bier vom Fass gibt es auch.
Brauerei Keesmann | Wunderburg 5, 96050 Bamberg
Auch der kleine Gastgarten der Brauerei Keesmann erfreut sich großer Beliebtheit und nur mit viel Glück ergattern wir noch einen freien Tisch. Die Speisekarte ist übersichtlich, erfreut aber mit einer kleinen, aber feinen Auswahl an vegetarischen Gerichten. Das italienische Grillgemüse mit Halloumi und Pesto ist super lecker. Dazu kommen die tollen Biere – vor allem das Weißbier. Als Absacker müssen wir dann natürlich unbedingt noch den „Bock Eiche“ probieren. Eine kleine Anekdote am Rande: Beim Keesmann hat sich das Herren Pils als besonderer Klassiker herausgebildet. Das ist ganz untypisch für eine fränkische Brauerei und spaltet die Domstädter: In jene, die das Herren Pils lieben, und jene, die dann doch lieber ein klassisches Frankenbier wollen, die greifen dann zum ebenfalls feinen Sternla.

Einkaufen
Bäckerei Seel | Gaustadter Hauptstraße 131, 96049 Bamberg
Die Bäckerei Seel ist die älteste Bamberger Bäckerei. Die erste urkundliche Erwähnung datiert auf 1427, genauso lang wird dort das berühmte Bamberger Hörnla gebacken. Um das vermeintliche Croissant wurden sogar Rechtsstreitigkeiten geführt. Seit 1977 ist es aber vom Landgericht Bamberg amtlich, dass Bamberger Hörnchen mit reiner Butter gebacken werden müssen. Doch das ist nicht der einzige Unterschiede zum französischen Croissant: Die Spezialität aus Bamberg verfügt über einen höheren Krustenanteil, butterfarbene Krumen und ist schlanker. Uns ist das ehrlich gesagt egal, denn die Bamberger Hörnla schmecken auch ohne diesen (historischen) Hintergrund ganz hervorragend. Alles in allem ist diese Filiale der Bäckerei Seel in der Gaustadt eine Empfehlung wert: Das Personal hinter der Theke ist sehr freundlich und aufmerksam, der Cappuccino ToGo erstaunlich gut.

Schlafen
Da wir keine Lust auf einen Urlaub im Zelt haben, aber trotzdem maximal flexibel sein möchten, steigen wir in einer Ferienwohnung ab. Nach kurzer Suche entdecken wir ein modernes, neu renoviertes und ruhiges Ein-Zimmer-Apartment nur wenige Schritte von dem Landesgartenschaugelände „ERBA-Insel“ entfernt.
Die kleine Wohnung ist komplett ausgestatte und verfügt über ein großflächiges Bad mit Dusche und WC. Die voll ausgestattete Küchenzeile ist vom Schlafbereich abgetrennt. Zwei Kochplatten sowie eine Mikrowelle mit Backfunktion vorhanden, aber leider gibt es weder Spülmaschine noch (was viel schlimmer ist) eine Kaffeemaschine. Nicht mal eine Espressokanne oder einen Handfilter finden wir in den Schränken.
Aber das ist Jammern auf hohem Niveau, denn der nächste Bäcker mit Kaffee ToGo ist nicht weit entfernt. Und auch die Altstadt erreichen wir in nur etwa 15 Minuten zu Fuß. Außerdem kochen wir eh nur einmal One-Pot-Pasta und gehen ansonsten essen: Alles andere wäre in Bamberg auch Frevel.
