Spanien haben Herr Wallygusto und ich lange vernachlässigt. Jahrelang standen andere Regionen, wie beispielsweise Skandinavien oder Großbritannien, im Fokus unserer Reiseaktivitäten. Erst mit Barcelon kamen wir auf den Geschmack. Es folgten Reisen nach Teneriffa und Gran Canaria, die vollends den Beweis erbringen konnten, dass man in Spanien nicht nur gut Tapas essen, sondern auch super wandern kann. Da wir dieses Jahr im Frühjahr Urlaub machen wollten, fiel unsere Wahl schnell auf Andalusien.
Dank des milden Klimas und überdurchschnittlich vielen Sonnenstunden ist Andalusien zu dieser Jahreszeit ein attraktives Reiseziel. Im März steigen die Temperaturen auf maximal 21 Grad, was perfekt für Outdoor-Aktivitäten ist. Denn wir will sich schon bei 30 Grad und mehr von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit schleppen?
Denn wie bereits angedeutet, haben Herr Wallygusto und ich keine Lust, stundenlang am Strand oder einen Hotelpool in der Sonne zu liegen. Wir lieben es, im Urlaub ausgedehnte Wanderungen in der Natur mit Sightseeing zu kombinieren. Andalusien bietet von beiden etwas! Die landschaftliche Vielfalt von sonnigen Stränden über schneebedeckte Berge bis hin zu trockenen Wüsten macht Andalusien zu einer attraktiven Region für Naturliebhaber. Gleichzeitig bietet Andalusien eine Vielzahl von beeindruckenden Sehenswürdigkeiten, wie beispielsweise die Alhambra in Granada oder das Picasso-Museum in Malaga.
Da Andalusien so vielseitig ist, entscheiden wir uns, nicht an einem Ort zu verweilen, sondern unseren Urlaub in verschiedenen Etappen aufzuteilen. Und so halten wir uns gar nicht lange in Malaga auf, sondern schnappen uns gleich am Flughafen einen Mietwagen, um nach Granada zu düsen.
Im Schatten von Alhambra und Sierra Nevada
Granada ist die viertgrößte Stadt von Andalusien (nach Sevilla, Málaga und Córdoba) und liegt am Fuße des Gebirges Sierra Nevada auf 738 Meter Höhe. Die berühmteste Sehenswürdigkeit Granadas ist die Alhambra, die zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Für die Besichtigung sollte man sich viel Zeit nehmen, denn in dem historischen Palast gibt es viel Interessantes über die maurische als auch die katholische Kultur zu entdecken.
Die Stadt selbst hat ein kompaktes Zentrum, das leicht zu Fuß erkundet werden kann. Dabei hat man den Palast der Alhambra und die sich dahinter erstreckenden schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada immer im Blick.
Darüberhinaus kann Granada mit einem lebhaften Nachtleben, hippen Bars und einem Überfluss an günstigen Tapas aufwarten. Also alles, was Herr Wallygusto und ich für einen perfekten Städtetrip brauchen.
Aktivitäten & Sightseeing
Alle unsere Aktivitäten findet Ihr auf unserem Koomot-Profil – schaut gerne mal vorbei!
Wanderung durch die Cahorros von Monachil – mit Abstecher auf den El Castillejo
Die kurzweilige Schluchtendurchquerung vor den Toren von Granada hat alles, was eine gute Wanderung braucht: Hängebrücken, Balanceübungen, Krabbeleinlagen und tolle Aussicht. Dabei geht es recht gemütlich in Monachil los. Die größte Schwierigkeit ist es anfangs, sich auf dem rutschigen Pfad, der am Fluss entlangführt, keine allzu schmutzigen Schuhe bekommen. Ist schließlich unsere erste Wanderung in Andalusien, da müssen wir uns nicht gleich komplett einsauen.
Langsam, aber stetig geht es nach oben. Dabei kommen wir auch über die ein- oder andere Hängebrücke. Was dann folgt, hat es echt in sich: Erst müssen wir uns durch einen Tunnel (Cueva de las Palomas), der von einer natürlichen Felsbrücke aus riesigen Klemmblöcken geschaffen wurde. Kurz danach wird unser Gleichgewichtsgefühl auf die Probe gestellt, denn es wechseln kleine Weitungen mit weiteren Engstellen ab; an den drei bis vier abdrängenden Passagen, die noch folgen, kriechen wir auf allen vieren vorbei. Selten hat uns auf einer Wanderung voller Körpereinsatz so zum Lachen gebracht.
Statt jetzt – wie in unserem Wanderführer vorgesehen – in einer Schleife zurück zum Parkplatz zu wandern, machen wir noch einen kleinen Abstecher auf den El Castillejo. Von dort oben hat man einen fantastischen Ausblick auf die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada.
Dann geht aber auch für uns zurück zum Auto. Aber bevor wir uns wieder Richtung Granada aufmachen, gönnen wir uns im „Café Barberia“ einen „Café bombòn“. Der Espresso mit süßer Kondensmilch ist genau Abschluss für diese schöne Wanderung.
Stadtspaziergang Granada
Auf unserem Stadtspaziergang durch Granada haken wir so ziemlich alle Sehenswürdigkeiten ab. Abgesehen von der Alhambra, der wir einen eigenen Tag spendieren. Und natürlich kommen auch kleine kulinarische Pausen nicht zu kurz.
Die Tour startet in Albaicín, dem ältesten noch bestehenden Ortsteil Granada. Das Labyrinth aus engsten Gassen und eleganten Höfen wurde 1994 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Kein Wunder bei dem ganz besonderen Flair! Weitere Stationen sind das berühmt-berüchtigte Flamenco-Viertel auf dem Sacromonte und die modernere Unterstadt samt Besuch der beeindruckenden Kathedrale.
Wanderung auf der Vereda de la Estrella
Die Vereda de la Estrella im Ursprungstal des Río Genil gehört laut unserem Wanderführer zu den reizvollsten Wanderrouten in der Sierra Nevada. Sie bildet den klassischen Zugang zur Nordseite der Dreitausender Alcazaba und Mulhacén. So hoch hinaus wollen Herr Wallyusto und ich erst mal nicht. Wir begnügen uns damit, auf dem „Sternenweg“ zum Ursprung des Flusses Genil zu wandern. Die beiden Dreitausender haben wir dabei aber (fast) immer im Blick.
Für weitere Abwechslung sorgen die ehemaligen Eisen- und Kupferminen Minas de Probadora und Minas de la Estrella mit ihren dazugehörigen Gebäuderesten.
Eigentlich als Rundtour ausgelegt, stellen wir am Scheitelpunkt schnell fest, dass das nix werden wird. Denn es ist uns schlicht und ergreifend nicht möglich, etwas zu finden, was auch nur annähernd wie ein Wanderweg aussieht. Auch das ansonsten zu zuverlässige GPS-Gerät liefert keine zufriedenstellende Lösung. Herr Wallygusto und ich entscheiden uns, die Rundtour einfach sausen zu lassen und auf demselben Weg zurückzuwandern. Was nicht weiter schlimm ist, denn so können wir die raue Natur nochmal neu und intensiver auf uns einwirken lassen. Und erhalten damit die Gelegenheit, Fotos nochmal aus einem ganz anderen Blickwinkel aufzunehmen.
Besichtigung der Alhambra
Das Highlight unseres Aufenthaltes in Granada – wenn nicht gar des ganzen Urlaubs – ist der Besuch der Alahambra. Die mittelalterliche Festung thront über den Dächern Granadas und ist eine der beeindruckendsten architektonischen und historischen Stätten der Welt. Nicht umsonst wurde die prachtvolle Anlage 1984 in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.
Der Mix aus verschiedenen Stilen und Techniken, die während der Nasriden-Dynastie im 13. und 14. Jahrhundert entwickelt wurden, macht die Alhambra zu einem herausragenden Beispiel maurischer Architektur und Kunst. Ihre Gebäude und Räume der Alhambra sind reich verziert mit filigranen Stuckarbeiten, Kalligraphien, Fliesenmosaiken und kunstvoll geschnitzten Holzdecken. Gleichzeitig stellen die Gärten der Alhambra, wie der Generalife, eine harmonische Verbindung zwischen der Architektur und der umliegenden Natur dar. Die geschickte Nutzung von Wasser in Form von Brunnen und Kanälen schafft eine ganz besondere Atmosphäre, die den Besucher in die Zeit der Sultane von Granada zurückversetzt.
Noch mehr Tipps für Granada:
Go 2 Granada
Schlucht Los Cahorros
Vereda de la Estrella: Wanderung durch die Sierra Nevada
Ein Wochenende in Granada: Highlights, Tipps und Tapas
Fernweh-Freitag: Die Sierra-Nevada in Spanien
Weitere Etappen unseres Urlaubes durch Andalusien:
Granada und seine Sehenswürdigkeiten
Granada kulinarisch
Cordoba
Sevilla
Ronda
Malaga