
Ich fotografiere gern. Schon als Kind bin ich mit dem alten Fotoapparat meines Papas rumgerannt und habe alles abgelichtet, was nicht schnell genug weglaufen konnte. Dutzende von Fotos mit Ziegen, Pferden und Enten zeugen heute noch von dieser frühen Leidenschaft. Wenn ich mir meine heutigen Fotos so anschaue, fotografiere ich inzwischen meistens auch gar nicht schlecht. Allerdings beschränkt sich dieses Talent auf Häuser, Türen und Statuen. Wenn es um Essen geht, versage ich leider kläglich. Umso mehr erfreute es mich, als ich auf Food Vegetarisch die Rezension von So kommt die Pasta richtig aufs Bild: Fotografie al dente entdeckt habe.
Erst dachte ich ja, hier geht es wirklich nur darum, Pasta zu fotografieren. Natürlich war das ein Irrtum, denn in diesem praktischen Ratgeber wird die Food-Fotografie im Allgemeinen erläutert. Wichtig war mir beim Kauf vor allem, dass man die Tipps auch zu Hause ohne viel Aufwand umsetzen kann. Denn wer hat denn schon ein komplett eingerichtetes Studio?
Die Optik des Buches stimmt mich zumindest schon mal positiv, denn alles ist bunt und fröhlich, ohne jedoch kitschig zu wirken. Man bekommt jedenfalls sofort Lust, darin zu blättern. Dies wird durch die vielen tollen Fotos noch verstärkt. Die Texte haben eine angenehme Länge und sind gerade für Anfänger gut verständlich.


Nach einem kurzen Interview mit der Foodfotografin Corinna Gissemann geht es auch schon gleich mit der richtigen „Foodausrüstung“ los: Welche Kamera brauche ich? Soll ich mit oder ohne Stativ fotografieren? Am Ende gibt es noch eine Übersicht der Grundausstattung mit den ungefähren Kosten. Ob ich jetzt wirklich € 53o dafür ausgeben möchte, weiß ich zwar noch nicht, aber es ist zumindest mal ein Ansatz. Weiter geht es mit Tipps für Aufbauten und Lichtquellen. Es wird erläutert, wie man die Kameraeinstellungen festlegt und Aufbauten sowie Lichtquellen schafft. Alles grundlegende Dinge, die das spätere Bearbeiten der Bilder vereinfachen. Spannend fand ich, dass auch die Zubereitung der „Fotomodelle“ eine große Rolle spielt.
Diesem Thema wird sogar ein eigenes Kapitel gewidmet! In meiner grenzenlosen Naivität habe ich mir darüber bisher nie Gedanken gemacht. Weiter geht es mit vielen Ratschlägen zum appetitlichen Anrichten der zu fotografierenden Speisen. Ein Kapitel besteht aus vielen praktischen Übungen und Anregungen, wie man Essen besonders kreativ und dynamisch oder einfach mal ganz anders als sonst ablichten kann. Praktisch ist auch der Workflow für die Vorbereitung einer perfekten Kulisse. Sehr gut sind auch die Anleitungen zum Fotografieren in Cafés, Bars und Restaurants. Zusätzlich gibt es Tipps zur Fotobearbeitung und wie man Foodfotos online veröffentlicht.

Den Abschluss macht ein Ausflug ins Internet, dass heißt es werden einige Foodies vorgestellt. Ich nenne es mal die „Crème de la Crème“ :-).
Witzig an So kommt die Pasta richtig aufs Bild: Fotografie al dente finde ich, dass es nicht nur Anleitungen zum Gestalten und Fotografieren, sondern zwischendrin auch immer wieder (natürlich toll geknipste) Rezepte gibt. Aber so wird das Ganze auch erst richtig rund.
Ich bin mir sicher, dass sich dank dieses Buches meine Food-Fotografie-Kenntnisse deutlich verbessern werden. Und deswegen muss es bei der 2. Blogger-Themenwoche JEDEN TAG EIN BUCH einfach dabei sein.
Allerdings fürchte ich, dass Herr Wallygusto nun noch länger auf sein Essen warten muss :-).