Wenn Herr Wallygusto und ich einen Städtetrip planen, erkundigen wir uns im Vorfeld nicht nur nach den beliebtesten Sehenswürdigkeiten. Auch die Suche nach gleichermaßen bunter wie vergänglicher Straßenkunst treibt uns um. In manchen Städten ist es gar nicht so einfach, teilweise gar unmöglich, lohnenswerte Streetart zu entdecken. Aber eine Stadt wie New York hat natürlich jede Menge für Urban-Art-Liebhaber:innen zu bieten – von weltberühmten Murals bis hin zu versteckten Graffiti-Passagen.
Herr Wallygusto und ich können uns gar nicht an den vielen Kunstwerken sattsehen. Und so schießen wir Foto für Foto. Zu viele, um sie in den anderen Posts über New York unterzubringen und zu schön, um sie ungezeigt auf der Festplatte vergammeln zu lassen. Daher habe ich mich entschlossen, noch einen Blogpost extra über Streetart in New York nachzulegen.

New York Streetart – Tipps für Urban-Art-Liebhaber:innen
Brooklyn
Brooklyn gilt heute als Hotspot für urbane Kunst in den USA und zieht Künstlerinnen und Besucherinnen aus aller Welt an. Besonders im Stadtteil Bushwick findet man zahlreiche fantasievolle Illustrationen, aber auch Werke mit politischen Botschaften. Viele der Kunstwerke entstehen im Rahmen der offenen Streetart-Initaitve Bushwick Collective. Diese bietet bekannten Künstler*innen als auch Nachwuchstalenten die Möglichkeit, ihre Arbeiten im öffentlichen Raum zu präsentieren. Die Straßenwände werden regelmäßig neu gestaltet, was den Stadtteil ständig verändert.
Wer mag, kann eine geführt Tour machen, um die Bedeutung einzelner Werke zu verstehen. Herr Wallygusto und ich ziehen auf eigene Faust los und entdecken auf unserem Stadtspaziergang von Queens nach Brooklyn viele beeindruckende Wandbilder, Stickerkunst, Graffiti und Murals.


Banksy
Die Identität des Street-Art-Künstlers Banksy ist bis heute nicht bekannt. Weltweit bekannt wurde er mit seinen gesellschaftskritischen, oft satirischen Graffiti, die meist plötzlich und unerlaubt im öffentlichen Raum auftauchen. Im Oktober 2013 war Banksy auch in New York zu Gast, um im Rahmen seines „Better Out Than In“-Projekts täglich neue Streetart-Werke in die Stadt zu bringen. Diese Street-Art-Aktion umfasste also insgesamt 31 Wandbilder, Skulpturen, Installationen und Performances, die über die gesamte Stadt verteilt waren. Natürlich wurden einige dieser Werke schnell wieder übermalt, entfernt oder beschädigt. Eines, das überlebt hat, ist der „Hammer Boy“: Ein Junge mit einem Hammer, der auf einen Hau-den-Lukas-Hydranten einschlägt. Derartiges einbeziehen von bestehenden Elementen in die Kunstwerke ist wirklich Street-Art at its best. Daher statten wir dem starken Kerlchen während unseres Stadtspaziergangs durch die Upper West Side natürlich einen Besuch ab.

Manhattan
Die Lower East Side von Manhattan ist ein pulsierendes Zentrum für Street Art in New York City. Überall im Viertel findet man Graffiti, Murals, Paste-Ups und Sticker, die soziale, politische und kulturelle Themen aufgreifen. Besonders bekannt ist die Freeman Alley. Fast wären wir daran vorbeigelaufen, so gut versteckt und unscheinbar ist diese schmale Gasse. Was sehr schade gewesen wäre, denn die Wände der Freeman Alley werden vollständig mit bunten Bildern und allerlei Stickern bedeckt.


Gleich nebenan liegt Little Italy, das sich in den letzten Jahren zu einer Open-Air-Galerie entwickelt hat. Das Projekt L.I.S.A. (Little Italy Street Art) bringt großflächige Murals berühmter Künstlerinnen wie das berühmte Audrey-Hepburn-Wandbild von Tristan Eaton an die Fassaden des Viertels.


Die High Line an der West Side von Manhattan ist eigentlich kein typischer Streetart-Hotspot. Trotzdem hat sich der stillgelegte Hochbahntrassen-Park zu einem beliebten Ort für urbane Kunst entwickelt. Und so ist der Weg, der entlang der alten Gleise führt, gesäumt von experimentellen Streetart-Installationen und Hauswänden mit bunten Murals. Im Kontrast dazu stehen die glitzernden Wolkenkratzer am Horizont.


Invader
Ein weiterer Streetart-Künstler, der in New York Spuren hinterlassen hat, ist Invader. Der Franzose ist für seine Mosaik-Kunstwerke bekannt, die von den Pixeln klassischer Videospiele wie „Space Invaders“ inspiriert sind. Wir sind seit unserem Aufenthalt in Paris große Fans seiner Mosaikbilder und machen uns daher auch in New York auf die Suche danach. Natürlich schaffen wir es nicht, alle 219 Werke abzuklappern. Wir brauchen schließlich einen Grund, mal wieder nach New York zu reisen.
P.S. Im Frühjahr 2023 war Invader auch in München zu Gast und hat sich dort mit mindestens 18 neuen Mosaike „verewigt“, die oft lokale Elemente wie Brezn, Maßkrüge oder das Münchner Kindl aufgreifen.

Und sonst?
Auch jenseits der vielen Streetart-Hotspots gibt es in New York viel zu entdecken. Man muss nur ein wenig die Augen aufhalten, um das ein oder andere bunte Kunstwerk zu entdecken. Und sei es nur ein bunter Aufkleber oder ein Hydrant, der ein Auge auf vorbeilaufende Passanten wirft.

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Aalborg
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Padua
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Puerto de la Cruz (Teneriffa)
