Um die Zeit bis zum nächsten richtigen Urlaub zu überbrücken, legen Herr Wallygusto und ich Ende Juni ein extralanges Wanderwochenende ein. Das Ziel haben wir aufgrund von Corona lange offen gehalten. Dank eines Kollegen, der mir vom idyllischen Altmühltal vorgeschwärmt hat, fiel die Wahl letzten Endes auf diese herrlich unaufgeregte Urlaubsregion mitten in Bayern. Und was soll ich sagen? Wie so oft, liegt das Gute so nah! Von München aus braucht man mit dem Auto ca. 80 Minuten bis nach Eichstätt, wo wir 4 Tage unser Basecamp aufschlagen.
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Schlafen
Die Barock-, Bischofs- und Universitätsstadt Eichstätt ist der Mittelpunkt des Naturpark Altmühltal. Bei der Suche nach einer Unterkunft haben wir also die Qual der Wahl. Wir entscheiden uns schließlich für den Braugasthof Trompete. Hier erwartet uns ein sauberes und modernes Zimmer mit Dusche, WC und einem neuen LCD-TV. Einziges Manko: Bei geöffneten Lärmschutzfenster (die gibt es nicht ohne Grund) hören wir die Straße und die Gäste, die auf der Terrasse vor der Trompete sitzen. Aber da es ansonsten keinen Anlass zum Meckern gibt, können wir das gut verschmerzen.
Das Frühstück fällt aufgrund von Corona etwas gewöhnungsbedürftig aus, denn wir bedienen uns mit einer Zange am vollständig abgepackten Buffet: Müsli im Becher, Käse und Wurst in Frischhaltefolie eingewickelt, abgepackte Marmelade und Honig. Überhaupt nimmt man es in der Trompete sehr ernst mit der Hygiene: Alle tragen Mund-Nasen-Masken, es gibt überall Spender mit Desinfektionsmittel und ein „Leitsystem“ durch das Lokal.
Dafür ist es abends im Biergarten des Restaurants umso gemütlicher. Und die Käsespätzle schmecken vorzüglich. Auch am Service gibt es nichts auszusetzen – wir werden immer freundlich und aufmerksam bedient.
Essen & Trinken
Nicht nur im Braugasthof Trompete lässt es sich in Eichstätt gut speisen! Im Zum Gutmann erwarten uns eine frische, regionale Küche, eine gute Auswahl an vegetarischen Gerichten und nicht zuletzt die prämierten Gutmann-Biere. Wir lassen uns auf der sonnigen Terrasse Bandnudeln von Altmühltaler Teigwaren mit gebratenem Gemüse und hausgemachte Gemüsepflanzerl schmecken. Dazu genießen wir Cider aus dem Naturpark Altmühltal.
Der Gasthof Krone lockt mit einer großen Auswahl an vegetarischen Gerichten, beispielsweise mit Käse gefüllter Kohlrabi. Die Saisonkarte strotzt nur so von Pfifferlingen. Und auch das Dessert in Form von Erdbeerknödeln und Kaiserschmarrn weiß durchaus zu überzeugen. Leider können wir nicht im Innenhof sitzen, da es während unseres Besuchs gewittert und stark regnet.
Bevor es aber zum Abendessen geht, zieht es uns regelmäßig zur kleinen Bar l’incontro. Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen kommen wir uns mit einem Aperol Spritz in der Hand tatsächlich ein bisschen wie in Italien vor.
Noch mehr Italien-Feeling kommt mit dem Eis der Eismanufaktur Buonissimo auf. Besonders empfehlenswert sind die Premiumsorten, wie beispielsweise Pistazie.
Einkaufen
Bei einem Bummel durch die Altstadt von Eichstätt entdecken wir das 39 spirits & cigars. Der kleine Laden bietet allerlei Genussfreuden in Sachen feiner Tabakprodukte und edler Spirituosen. Hier erstehen wir gleich am ersten Tag eine Flasche Dry Gin der lokalen Altmühltaler Teigwaren und Mehl der Tittinger Hainmühle erstehen.
Wandern & Einkehr
Eichstätt ist der Schnittpunkt faszinierender Wander- und Pilgerwege. Nicht nur Fernwanderwege wie der Altmühltal-Panoramaweg machen in Eichstätt Station. Auch der Wallfahrerweg und die Jakobswege führen Wanderer und Pilger in die Bischofsstadt. Dank der zahlreichen lokalen Routen rund um Eichstätt können wir das Auto an zwei Tagen beruhigt stehen lassen und uns direkt vom Braugasthof Trompete aus auf den Weg machen.
Herr Wallygusto und ich folgen also entspannt dem Eichstätter Höhenweg, der uns auf abwechslungsreichen Wegen entlang der Hänge und Bergrücken rund um Eichstätt führt. Da viel Sonne und frische Luft hungrig machen, gönnen wir uns unterwegs im Hirschenwirt eine ordentliche Portion Reiberdatschi mit Apfelmus.
Am nächsten Tag wandern wir von Eichstätt eine große Runde über das Figurenfeld im Hesental zum Römerkastell und zur mittelalterlichen Brücke in Pfünz. Die hier stationierte Auxiliartruppe war für die Sicherung des nahegelegenen Limes zuständig. Angelegt wurde das Kastell um 90 n. Chr., die nördliche Toranlage, ein Eckturm sowie ein Teil der Wehrmauer sind heute wiederaufgebaut.
Auf unserer Runde zur Burgruine Wellheim kommt auch die Einkehr nicht zu kurz: Im gemütlichen Gastgarten des Naturfreundehauses lässt es sich mit einem (alkoholfreien) Weißbier und einer Portion Käsespätzle gut aushalten.
Und als wären drei Wanderungen nicht genug, setzen wir am letzten Tage mit einer erstaunlich anspruchsvollen Rundtour durch das idyllische Schambachtal noch einen drauf.
Neben der wunderschönen Landschaft gibt es im Naturpark Altmühltal noch ein weiteres Plus: Da wir unterwegs nur wenig anderen Wanderern begegnen, geht es hier sehr ruhig und gemütlich zu.
Weitere Tipps findet für Euren Aufenthalt in Eichstätt und im Naturpark Altmühltal findet Ihr hier:
Zusammenspiel von Natur und Kultur: Wandern in Eichstätt
Naturpark Altmühltal – offizielle Website
Eichstätt: Kulinarischer City Guide | Restaurants & Kulinarik im Umland