Skifahren ist nicht unser Ding. Da Herr Wallygusto und ich dennoch Wintersport betreiben möchten, haben wir vor einigen Jahren das Schneeschuhwandern für uns entdeckt. Die Herausforderung dabei ist, dass es entweder zu viel oder zu wenig Schnee dafür gibt. Und so fiel in den letzten Jahren der ein oder andere Schneeschuh-Trip der Witterung zum Opfer. So auch unser Ausflug in den Schwarzwald. Zum Glück für uns kann man in Deutschlands höchstem Mittelgebirge auch ohne Schneeschuhe sehr schöne Wanderungen unternehmen. Und deswegen heißt der Blogbeitrag nicht „Winterwandern unter Tannenwipfeln“ sondern „Wandern unter Tannenwipfeln“.

Deutschland größtes Mittelgebirge – der Schwarzwald
Wenn ich an den Schwarzwald denke, kommen mir als erstes Kuckucksuhren in den Sinn. Diese werden hier seit dem 18. Jahrhundert kunstvoll hergestellt, aber Deutschlands größtes zusammenhängendes Mittelgebirge hat natürlich noch viel mehr zu bieten. Es ist bekannt für seine dichten, dunklen Tannenwälder. Viele Sagen und Legenden, etwa über Geister und Kobolde, ranken sich um diese mystische Region. Außerdem ist der Schwarzwald berühmt für seine kulinarischen Spezialitäten wie die Schwarzwälder Kirschtorte und den Schwarzwälder Schinken. Wanderer und Radfahrer schätzen die unzähligen gut ausgebauten Wege durch malerische Landschaften und charmante Dörfer.

Aktivtäten
Zwar ist der Schwarzwald nicht mit den Alpen vergleichbar, aber er bietet viele abwechslungsreiche Möglichkeiten für Skifahrer, Langläufer, Rodler und Winterwanderer. Das größte Skigebiet ist der Feldberg mit über 30 Pistenkilometern und modernen Liftanlagen. Dank mehr als 2.000 km gespurter Loipen ist der Schwarzwald auch ein bei Langläufern sehr beliebt. Orte wie Hinterzarten und Titisee-Neustadt haben eine lange Skisprung-Tradition und sind regelmäßig Austragungsorte internationaler Wettbewerbe. Theoretisch haben wir uns als den richtigen Ort zum Schneeschuhwandern ausgesucht. Was an unserem Wochenende im Schwarzwald halt definitiv fehlt, ist Schnee.

Wanderung Heiligenbrunnen-Runde
Unsere erste Wanderung im Schwarzwald startet direkt vorm Hotel. Zuerst wandern Herr Wallygusto und ich ein kurzes Stück durch Hinterzarten, wo wir uns schon mal nach einer Location fürs Abendessen umschauen. Kurz hinter dem Bahnhof erreichen wir den ersten Höhepunkt unserer Wanderung, das Hinterzartener Moor. Das größte Moor im Südschwarzwald zählt zu den besterhaltenen Hochmooren Mitteleuropas.
Schon bald kommt der erste, leichte Anstieg zum zweiten Höhepunkt unserer Tour, dem Berghäusle Wanderheim mit seiner einladenden Sonnenterrasse. Während wir uns dort die Frühlingssonne ins Gesicht scheinen lassen, genießen wir ein kleines Bierchen.




Wanderung Zwei-Seen-Runde mit Aufstieg zum Bildstein
Der Bildstein ist ein markanter Felsen im Südschwarzwald und bietet eine beeindruckende Aussicht auf das Rheintal, den Hotzenwald und bei klarer Sicht bis zu den Alpen. Er war vermutlich schon in vorgeschichtlicher Zeit ein Kultplatz, worauf Funde und alte Sagen hindeuten. Auf unserer schönen Zwei-Seen-Runde sorgt er mit seinen 860 Metern Höhe für ein klitzekleines Gipfelglück. Ansonsten geht es gemütlich dahin, so dass wir die wunderschöne Landschaft ganz entspannt genießen können.
Für kulinarische Genüsse sorgt die Köhlerei am Ufer des malerischen Windgfällweiher. Hier verdrücke ich das größte Stück Käsekuchen, das ich jemals gesehen habe. Aber auch der Apfelkuchen mit Sahne kann sich sehen lassen.



Wanderung Mathisleweiher-Runde
An unserem letzten Tag im Schwarzwald ist uns der Wettergott leider nicht mehr hold. Wir entscheiden uns daher, nur eine kurze Wanderung zum Mathisleweiher zu unternehmen. Der schöne Waldsee liegt versteckt in der Nähe von Hinterzarten, so dass das Auto erstmal stehen bleiben kann.
Unterwegs entdecken wir den Hofladen des Mathislehof, wo wir uns mit Käse und Brot für zuhause eindecken. Außerdem gibt es sehr süße und fotogene Kälber zu bewundern. Zurück in Hinterzarten gönnen wir uns im Café Me noch was Süßes. Denn eine Wanderung ohne Kuchen ist schließlich nur halb so schön.




Übernachten
Im Schwarzwald gibt es viele Ferienorte und somit eine große Auswahl an Unterkünften. Wir entscheiden uns für Hinterzarten. Der Kurort liegt nahe am Naturpark Südschwarzwald, somit sind alle von uns geplanten Touren gut erreichbar oder beginnen sogar direkt vor dem Hotel. Darüber hinaus ist Hinterzarten bekannt als Heimat der erfolgreichen Skispringer Sven Hannawald und Georg Thoma und für das Adler-Skistadion. Die 4 Schanzen sind Olympia-Trainingsstützpunkt der Skispringer und Kombinierer im Schwarzwald. Und natürlich spielen auch kulinarische Aspekte eine Rolle, denn in Hinterzarten gibt es einige Restaurants, die auch für Vegetarier interessant sind.


Hotel Silberdistel | Freiburger Str. 27, 79856 Hinterzarten
Unser Zimmer im Hotel Silberdistel verfügt über eine Sitzecke, Kabel-TV, Kühlbox, Radio, kostenloses WLAN sowie über eine Dusche mit WC und Fön. Die Einrichtung ist ein wildes Durcheinander aus unterschiedlichen Stilen und Epochen. Hier trifft gemütlicher Landhausstil auf bunte Quietscheentchen und die 70er und 80er schauen auch mal kurz vorbei.
So auch im Aufenthaltsraum, wo ein übersichtliches Frühstücksbuffet serviert wird. Aber mehr als ein bisschen Müsli und Käse nehmen wir morgens ohnehin nicht zu uns. Und der Kaffee aus der Thermoskanne ist nicht übel.

Essen & Trinken
Imberry Bar Restaurant Hotel | Rathausstraße 14, 79856 Hinterzarten
Im Imberry kann man sehr gut zu Abend essen oder nur einen Drink genießen. Die Portionen sind sehr groß, so dass auch hungrige Aktivurlauber satt davon werden. So altbacken die Einrichtung im Restaurant ist, so modern kommt die Bar daher. Wir waren zweimal hier zu Gast und haben uns sehr wohl gefühlt.
Café No. 5 | Freiburger Str. 5, 79856 Hinterzarten
Das Café No. 5 ist eine gelungene Mischung aus Geschäft und Café. Das gemütliche Ladencafé bietet kleine Speisen und Produkte aus der Region. Umgeben von Schwarzwalddekoration lässt es sich bei Wein und Aperol Spritz gut aushalten und dem Klatsch aus dem Ort lauschen.
Ristorante Leonardo da Vinci | Rathausstraße 1, 79856 Hinterzarten
Nicht nur in München, dem man gerne nachsagt, die nördlichste Stadt in Italien zu sein, gibt es sehr gute Pizza. Auch im Schwarzwald wird der Pizza-Liebhaber im Ristorante Leonardo da Vinci ohne Probleme glücklich und zufrieden. Nur der Service könnte ein wenig aufmerksamer sein. Aber vielleicht erwischen wir auch nur einen schlechten Tag.
Café Unmüßig | Adlerweg 5, 79856 Hinterzarten
Im Café Unmüßig hätten sich unsere Omas sehr wohl gefühlt, denn die Einrichtung ist herrlich altmodisch und die Kuchentheke gut gefüllt. Aber auch Herr Wallygusto und ich kommen auf unsere Kosten, denn die Schwarzwälder Kirsch und der Apfelstrudel mit Sahne schmecken ganz hervorragend.

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