Neapel (italienisch: Napoli) ist mit knapp einer Million Einwohnern die drittgrößte Stadt Italiens. Sie ist Hauptstadt der Region Kompanien sowie der Provinz Neapel und ein wirtschaftliches und kulturelles Zentrum Süditaliens. Die Metropolregion hat zwischen 3 und 4,4 Millionen Einwohner. In den inneren Stadtteilen findet man zahlreiche historische Bauten und Kulturdenkmäler, 1995 wurde die gesamte Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Das Stadtbild ist heterogen, es gibt Vorstädte mit riesigen Wohnkomplexen und weiten Flächen genauso wie die engen und stark frequentierten Gassen der Altstadt. Wir waren bereits 2006 einmal in Neapel hatten einen zwiespältigen Eindruck. Durch den aktuellen Besuch wurde dies nochmal bestätigt. Zwar waren wir diesmal in der wirklich faszinierenden Altstadt unterwegs, aber Neapel bleibt für uns einfach ein Moloch. Informationen zu Neapel und seinen Problemen mit Arbeitslosigkeit und Kriminalität, aber auch zu seinen schönen Seiten gibt es auf wikipedia.de.
Nachts
Bei der Auswahl des Hotels stand klar die Erreichbarkeit des Flughafens sowie eine zentrale Ausgangslage für eine Besichtigungstour und weniger eine schöne Umgebung im Fokus. Beides bietet das „Mercure“, das in der Nähe des Piazza Garibaldi und somit in Laufnähe der Bushaltestelle für den Airport-Bus liegt. Die Damen und Herren an der Rezeption sind professionell, freundlich und sprechen sehr gut Englisch. Das Zimmer war recht klein, aber ruhig. Leider war das Bad in einem weniger guten Zustand, als man das von einem „Mercure“ erwartet. Auch wirkte es ein wenig schmuddelig und bei zwei Personen im Doppelzimmer darf man auch zwei Badetücher erwarten. Alles in allem war dieses „Mercure“ eine enttäuschende Erfahrung. Da wir am nächsten Tag sehr früh Richtung Flughafen aufbrechen mussten, ließen wir das Frühstücksbuffet aus. Außerdem stand mittags ja eine große Portion Käsespätzle im Münchner „Airbräu“ auf dem Programm. Da verzichtet man doch gerne :-).
Internet: www.mercure.com
Adresse: Via Giuseppe Ricciardi, 33, 80142 Napoli, Italien
Mahlzeit
Ein ganz tolles Café ist das „La stanza del gusto“ (Via Constantinopoli 100). Wir haben diese alternative Oase nach unserm Bummel durch die Altstadt entdeckt. Hier ist alles bunt, denn Tische und Stühle sind witzig beklebt. Wenn etwas nicht bunt ist, sieht es lecker aus. Wir leisteten uns hier eine Flasche italienisches Bio-Weißbier. Dieses Bier war mit 0,75 l und € 10 das größte und teuerste Getränk des Urlaubs. Wir haben auch kurz überlegt, ob wir hier etwas Essen sollen, aber ein Blick auf die Speisekarte mit den stattlichen Preisen hat uns dann vom Gegenteil überzeugt. Aber nichts desto trotz ein wirklich schönes Lokal!
Gutes Eis gibt es bei „Dr. Cream & Mr. Ice“ (Via Duomo, 172), das – wie der Name der Straße schon sagt, in der Nähe des Doms zu finden ist. Ich hatte zwar keines, aber Herr Wallygusto war sichtlich zufrieden damit.
Das Abendessen bei „Il figlio del presidente“ war durchwachsen. Der Service war ein wenig ruppig und teilweise unaufmerksam, was aber am sehr vollen Lokal gelegen haben mag. Herr Wallygustos Bruschetta war sehr gut, mein gemischter Salat ein wenig langweilig. Außerdem war Mais drin, was meiner Meinung nach für einen „Insalata Mista“ eher untypisch ist. Die Pizza wiederum war gut, auch wenn der Boden etwas lapprig und durchweicht war. Der Vater des Besitzers ist eine lokale Berühmtheit, da er Präsident der Pizzabäcker ist und auch schon Bill Clinton sein Gast war. Wahrscheinlich war das auch der Grund, warum so ein großer Andrang von Touristen herrschte. Es sollte aber auch noch erwähnt werden, dass auch Italiener anwesend waren. Ob es sich hierbei auch um Urlauber handelte, sei mal dahingestellt.
Tagsüber
Nach unserem Besuch beim Dom San Gennaro, der wichtigsten Kirche Neapels, bummelten wir durch die morbide Altstadt. Hier gibt es an jeder Ecke Kirchen und barocke Palzazzi von Adelsfamilien zu bewundern. Auch eine Fußgängerzone, nämlich die Via Toledo, gibt es in Neapel. Wir flanierten an vielen Boutiquen, Shop großer Ketten und wieder vielen Palazzi und Gotteshäusern vorbei. Auch den Piazza Dante und die Porta D’alba konnten wir dabei bewundern. Schließlich landeten wir am Hafen und den Piazza Muncipio, der vom „Castello Nuovo“ überragt wird. Diese Burg wurde im 1279 von der Angiou-Dynastie erbaut und später von den Aragonesen komplett erneuert und restauriert. Wir liefen weiter zum„Castel dell’Ovo“ und dann die berühmte Uferstraße Via Caracciolo entlang zum großen Park Villa Comunale. Dort ist auch das älteste Aquarium Europas, das „Aquarium Dohrn“ zu finden. Da wir an einem Sonntag hier waren, durften auf der Via Caraccioli keine Autos fahren. So konnten wir ungestört an den vielen Restaurants und Eisdielen vorbeischlendern.
Viele Infos über Neapel und seine Sehenswürdigkeiten findet Ihr übrigens auf www.portanapoli.com.
Da wir diesmal auch ein paar richtig schöne Seiten von Neapel gesehen haben, kann man von einem gelungen Abschluss unseres Urlaubs in Süditalien sprechen. Wir waren dennoch ein wenig erleichtert, das wir dieser unruhigen, vollen Stadt schon am nächsten Tag wieder den Rücken kehren durften.