Oh nein…und schon wieder ist es viel, viel zu lange her, seit ich Euch mit Eindrücken aus unserem letzten Urlaub in Skandinavien versorgt habe. Das liegt aber keineswegs daran, dass es dort so furchtbar grauenvoll und langweilig war! Keineswegs! Aber irgendwie gehen mir gerade Rezepte und Gastroptipps viel leichter von der Hand. Außerdem sitze ich, wenn das Wetter so schön ist, auch lieber im Biergarten oder drehe mit dem Fahrrad eine Runde. Zu eben wieder einem Biergarten.
Lange Rede, kurzer Sinn! Jetzt ist es endlich wieder soweit und es gibt nochmal eine geballte Ladung Südschweden für Euch! Da es während unserer letzten Tage dort aber viel geregnet und gestürmt hat, fiel die Reiseroute leider etwas anders aus, als geplant.
Nachts
- Einen richtig schönen Campingplatz haben wir in Lekand gefunden. Västanviksbadets Camping ist zwar nicht der modernste Campingplatz, aber sauber und sehr idyllisch am See gelegen. Neben einer großzügigen Wiese zum Campen gibt es auch hübsche Hütten in diversen Größen.
Internet: www.vastanviksbadetscamping.se
Adresse: Västanvik Siljansnäsvägen 130, SE-793 92 Leksand - Ein Platz, auf dem es mir überhaupt nicht gefällt, ist Nordic Camping in Hökensås. Und dass, obwohl der Platz eigentlich nur Vorteile hat: Er ist groß und sehr sauber. Außerdem bietet Nordic Camping tolle, moderne Kochgelegenheiten. Leider ist er auch etwas unpersönlich.
Adresse: Håkängen 1, SE-522 91 Tidaholm - Eigentlich wollten wir auch in Ystad unser Zelt aufschlagen, aber bei unserer Ankunft regnet es in Strömen, es stürmt und ist bitterkalt. Wir machen uns also in Ystad auf die Suche nach einem nicht zu teurem Hotel. Nach kurzer Suche entdecken wir schließlich das Hotell Bäckagärden. Es ist klein, sehr gemütlich, netter Gastgeber. Das einfache Frühstück besteht aus Käse, hartgekochten Eiern, Paprika, Tomaten, Gurken und Müsli. Und natürlich diversen Heißgetränken. Alles super!
Internet: www.booking.com
Adresse: Dammagatan 36, SE_271 21 Ystad
Mahlzeit
Die Auswahl an Cafès und Restaurants in Örebro ist echt nicht zu verachten. Trotzdem landen wir wieder in einem Coffee Shop. Im BARA VARA gönnen wir uns ein Sandwich mit Halloumi vom Grill. Aber auch das Shopping kommt nicht zu kurz! Ein Shop hat es mir ganz besonders angetan! Im kleinen Laden von ENGELBREKT Choklad & Lakrits gibt es nämlich eine riesige Auswahl an Lakritze! Das Fudge mit Lakritz dort ist einfach unglaublich!
In Jönköping flüchten wir uns vor dem Regen wieder in einen Waynes Coffee. Der Service dort ist sehr nett, der Chai Latte schmeckt, wie ein Chai Latte schmecken soll und das Süßzeug ist lecker. Da es bei unserem Aufenthalt in Jönköping stark regnet, sehen wir außer dem Coffeeshop nicht wirklich viel von der Stadt. Leider.
Im Thai Corner in Ystad wird in todschicker Umgebung tolles Essen serviert. Sehr zu empfehlen sind vegetarische Frühlingsrollen, To-fu Redcurry und Pad Paummit. Zur Feier des Tages gönnen wir uns dort dann sogar noch ein kleines Bier. :-) Nicht weit von dem Thailänder, nämlich im Maria Caféet, gibt es guten Cappuccino und leckere süße Teilchen. Genau das richtige also, um sich für eine lange Autofahrt zu stärken!
Tagsüber
Da es leider immer wieder regnet uns stürmt, spulen Herr Wallygusto und ich unser Programm im Eiltempo ab. Mit Regenschirm bewaffnet hetzten wir von Kleinstadt zu Kleinstadt:
Das Wahrzeichen von Örebro ist das Schloss, das auf einer kleinen Insel inmitten der Stadt liegt. Wir verzichten auf eine intensive Besichtigung und bewundern das imposante Gemäuer nur von außen – lieber nutzen wir eine Regenpause und spazieren noch ein wenig durch die Stadt.
Laut unserem Reiseführer soll es in Askersund ganz viele ursprüngliche Holzhäuser geben – zumindest interpretieren wir das so. Dort angekommen, werden wir ein wenig enttäuschend, denn entweder sind es wirklich nur noch sehr wenige Holzhäuser oder wir haben sie schlicht und ergreifend nicht gefunden.
Karlsborg liegt in einer der reizvollsten Landschaften Schwedens. Die wichtigste Sehenswürdigkeit ist die Festung, mit deren Bau 1819 begonnen wurde. Um 1900 war Karlsborg ein Garnisonsort mit etwa 1800 Einwohnern. Auch nachdem die Festung 1925 außer Dienst gestellt wurde, blieb Karlsborg ein wichtiger Garnisonsort. Bei unserem Besuch auf der Festung in Karlsborg regnet es (natürlich) wieder in Strömen. Wir könnten dem beeindruckenden Bauwerk leider nicht die gebührende Aufmerksamkeit schenken. Und ein Foto gibt es daher leider auch nicht. :-(
Hjo wird das erste Mal 1413 in schriftlichen Quellen genannt. Nördlich der Altstadt, die sich ihren mittelalterlichen Grundriss bewahrt hat, befinden sich der Hafen und der Stadtpark, der ursprünglich eine zur Wasserkuranstalt gehörende Sammlung exotischer Gehölze war. Die Holzvillen der Kuranstalt sind noch erhalten. 1990 erhielt Hjo den Europa-Nostra-Preis für die beachtenswerte Erhaltung seiner Holzstadt.
Die Kirche von Habo mit ihren Malereien aus der Zeit zwischen 1741 und 1743 ist wunderschön. Sie zeigen Luthers Zusammenfassung der christlichen Lehre. Das Besondere an der Kirche ist, dass sie an eine Kathedrale erinnert, obwohl sie vollkommen aus Holz ist. Wir treffen dort auf eine sehr nette schwedische Dame, die uns im perfekten Deutsch von fröhlichen Kirchenfesten, allerlei schönen schwedischen Traditionen und Kuchenbasaren erzählt.
In der Nähe des kleinen Ortes Kivik befinden sich die restaurierten Überreste eines Grabes aus der Bronzezeit. Das Kungagraven weicht mit seinen 75 m Durchmesser von den meisten nordischen Gräbern der Bronzezeit ab. Der Hügel enthielt zwei Grabkammern, die leider beide geplündert wurden.
Ales stenar oder Ale stenar (deutsch: „Die Steine von Ale“) in der Gemeinde Ystad ist eine der größten erhaltenen Schiffsetzungen in Skandinavien. Welchen Zweck das 67 Meter lange und 9 Meter Breite Steinschiff genau hatte, ist der Wissenschaft bis heute ein Rätsel. Bei der Besichtigung ist es jedenfalls so windig, dass es uns fast von den Klippen weht.
Da Herr Wallygusto und ich große Fans der Wallander-Romane von Henning Mankell sind, ist ein Stop in Ystad natürlich ein absolutes Muss! Das Städtchen existiert seit dem 12. Jahrhundert und verzaubert mit seinen mittelalterlichen Holzhäusern, gepflasterten Straßen und sonnigen Plätzen. Wir überlegen kurz, ob wir mal schnell beim Polizeipräsidum vorbeischauen und nach Kommissar Wallander fragen sollen, verwerfen die Idee dann aber schnell wieder. ;-)
Alle Informationen zu den Sehenswürdigkeiten stammen aus unserem Reiseführer Reise Know-How Südnorwegen: Reiseführer für individuelles Entdecken* und (natürlich) Wikipedia.
Da wettermäßig leider immer noch keine Besserung in Sicht ist, flüchten wir nach Hamburg. Wir hoffen, dort unseren Trip durch Südnorwegen & Schweden trocken beenden und vielleicht am Elbufer noch ein Bierchen trinken zu können.
Etappen
2. Teil – Hemsedal & Jotunheimen