Heidelberg – Spätzle, Wein & Wolkenkratzer | Travel Guide auf www.wallygusto.de
Deutschland Städtereisen Unterwegs

Heidelberg – Spätzle, Wein & Wolkenkratzer (7)

9. Mai 2022

Letzte Station unserer Reise durch Deutschland ist Heidelberg. Die altehrwürdige Universitätsstadt hatte ich schon seit Jahren auf meiner Bucketlist stehen. Warum weiß ich gar nicht so genau, aber wahrscheinlich weil ich mal einen Film gesehen habe, der in Heidelberg spielt. Oder zumindest so tut, denn inzwischen weiß ich, dass der Großteil der Aufnahmen für „Anatomie“ in München und im Filmstudio gedreht wurde.

Heidelberg ist aber nicht nur für seine Universität, sondern auch für seine malerische Altstadt mit der majestätischen Schlossruine bekannt. Die ehemalige kurpfälzische Residenzstadt gilt als eine der schönsten Städte Deutschlands. Und das zieht nicht nur Herrn Wallygusto und mich, sondern jedes Jahr gleich Millionen von Gästen anzieht.

Weitere Etappen unserer Deutschlandreise:

Schwäbische Alb Ost & Reutlingen

Frankenhöhe & Rothenburg o.d. Tauber

Fränkisches Weinland

Frankfurt

Odenwald

Sehenswertes

Heidelberg mutet wie ein großes Freilichtmuseum an. Kein Wunder, dass es jährlich von etwa 13,9 Millionen Gäste aus aller Welt besucht wird. Auch wenn Herr Wallgusto und ich als Münchner einiges an Betriebsamkeit gewöhnt sind, haben wir schnell genug von den Menschmassen, die sich durch die Gassen der Altstadt drücken. Wir klappern dort die Sehenswürdigkeiten im Schnelldurchlauf ab und machen daher auch nur wenig Fotos.

Interessanter finden wir die die kleinen Nebenstraßen fernab des Trubels. Und natürlich die großartigen Streetart-Kunstwerke, die seit 2015 im Rahmen des Kunstfestivals METROPOLINK jedes Jahr aufs Neue von weltweit bekannten Künstler*innen im öffentlichen Raum erschaffen werden. So hat der aus Barcelona stammende Künstler LIMOW (Living in my own world) an einer Hauswand in der Philipp-Otto-Runge-Straße ein mystisch-unheimliches Fabelwesen gestaltet, dass an ein schwarz-weisses Reh erinnert. Nicht weit davon entfernt entdecken wir ein buntes Kunstwerk des Streetart-Duos HERAKUT mit der Botschaft: “Wenn wir uns von Äußerlichkeiten abschrecken lassen, verpassen wir womöglich das Wertvolle darunter.”

Da sich unser Programm ansonsten sehr wenig von dem der vielen anderen Touristen unterscheidet, beschränke ich mich hier auf ein paar schöne Fotos der zahlreichen Sehenswürdigkeiten Heidelbergs. Wer Insidertipps für Heidelberg sucht, dem wird anderswo auf jeden Fall besser geholfen.

Aktivitäten

Statt mit Heerscharen von anderen Touristen durch die Altstadt zu laufen, entscheiden Herr Wallygusto und ich uns, die beiden Hausberge von Heidelberg zu erwandern.

Wanderung auf den Heiligenberg

Den Anfang macht der Heiligenberg, der mit 439 m der niedrigere der beiden Hausberge Heidelbergs ist. Hier ist definitiv der Weg, auch wenn er meist unspektakulär durch einen Wald verläuft, das Ziel. Immer wieder stoßen wir auf interessante Sehenswürdigkeiten wie die Thingstätte, ein Monument nationalsozialistischen Germanisierungswahns, und die Ruinen des Klosters St. Michael auf der höchsten Stelle des Berges. Außerdem haben wir vom Bismarckturm aus eine schöne Aussicht auf die Heidelberger Altstadt.

Wanderung auf den Königsstuhl

Der Königstuhl steht dem Heiligenberg auf der anderen Seite des Neckars gegenüber und hat eine Höhe von 570 m. Unsere Route auf den höchsten Berg des Kleinen Odenwalds entpuppt sich als sehr einfach und – was viel wichtiger ist – einsam. Nur oben auf dem Gipfel, wo die Bergbahn ihre Gäste auf die Aussichtsplattform entlässt, stoßen wir auf andere „Wanderer“. Der Rückweg führt uns nicht nur durch den Heidelberger Stadtwald, wo wir ein Arboretum mit mächtigen Mammutbäume entdecken. Auch der Besuch des Bergfriedhof Heidelberg lohnt sich, denn hier liegen bekannte Heidelberger Persönlichkeiten begraben: Wissenschaftler Carl Bosch und Erfinder Felix Wankel, Soziologe Max Weber und viele andere.

Essen

Die Vielfalt an Kneipen, Cafés und Restaurants ist überwältigend. Trotzdem haben wir ein paar Anlaufschwierigkeiten, weil das Angebot vor Ort dann nicht den im Internet geweckten Erwartungen entspricht. Im Großen und Ganzen werden wir aber bei Bedarf immer schnell fündig und bereuen unsere Entscheidungen bis auf eine Ausnahme, die ich hier nicht erwähnen werde, nicht.

Schwarzer Walfisch | Bahnhofstraße 27, 69115 Heidelberg

Der Schwarze Walfisch ist ein zwangloses Café mit einem großen Angebot an international geprägten Frühstücksvarianten. Vor allem sind es die die 5 Varianten Avocado-Brot, die Herrn Wallygusto und mich in das zwanglose Café locken. Letzten Endes hinterlässt das Frühstück einen zwiespältigen Eindruck bei uns, denn das Avocado-Brot schmeckt zwar gut, jedoch ist das Spiegelei darauf kalt. Was unter Umständen an der langen Wartezeit von knapp 40 Minuten liegen könnte. Cappuccino und Matcha Latte haben Luft nach oben. Immerhin ist die süße Bowl sehr gut. Es herrscht viel Betrieb, reservieren kann nicht schaden.

That’s Gelato | Bergheimer Str. 75, 69115 Heidelberg

Das Eis von That’s Gelato ist ein echter Heidelberger, denn es wird in einem „Eislabor“ im Stadtteil Handschuhsheim hergestellt. Insgesamt 4 Filialen gibt es inzwischen in Heidelberg. Wir decken uns bei einem sehr gut gelaunten Eismann und seiner gut gefüllten Theke in der Bergheimer Straße ein. Es gibt große Kugeln, was wir angesichts der sehr herrlichen Eiscreme wohlwollend zur Kenntnis nehmen.

meiks BRUNCH AND BAR | Landhausstraße 3, 69115 Heidelberg

In einer ruhigen Seitenstraße unweit unseres Hotels entdecken wir meiks BRUNCH AND BAR. Die Auswahl an kreativen und köstlichen Frühstücksvariationen begeistert uns auf Anhieb. Auch sehr wichtig: Der Service ist freundlich und aufmerksam. Und es gibt sehr guten Cappuccino und Flat White mit Hafermilch. Die Bohnen dafür stammen von der Heidelberger Kaffeerösterei Simon & Bearns, bei der wir inzwischen auch unseren Bedarfs fürs Homeoffice decken. Da nicht nur Herr Wallygusto und ich das fantastische Frühstück hier zu schätzen wissen, sollte man vor einem Besuch unbedingt reservieren!


Mahmoud‘s |
Bergheimerstraße 47, 69115 Heidelberg

Das Mahmoud’s verwöhnt seine Gäste mit Gerichten der Levante-Küche. Die Auswahl ist sehr groß, auch für Vegetarier und Veganer ist etwas dabei. So reicht das Angebot von Salaten über diverse gefüllte Brote bis hin zu diversen Fleischspezialitäten. Da Herr Wallygusto und ich uns nicht entscheiden können, und zudem sehr großen Hunger haben, bestellen wir den vegetarischen Spezialteller für 2 Personen. Dieser ist gut bestückt mit Falafel-Talern, Halloumi-Käse, gegrilltem Gemüse, Kichererbsenmousse, Auberginenpüree, Spitzpaprikapaste und gemischtem Salat. Die Falafel sind gut, der Salat frisch und auch ansonsten gibt es nichts auszusetzen. Außerdem sind wir beide danach ordentlich satt. Das gute Preis-Leistungsverhältnis rundet das Gesamtbild des orientalischen Imbisses ab.

Café Nomad Weststadt | Rohrbacher Straße 49, 69115 Heidelberg

Im Café Nomad Weststadt sitzt man trotz der stark befahrenen Straße sehr gemütlich. Hier sind es die Kaffeeröstungen von Neues Schwarz, die uns im Cappuccino, Flat White und Iced Coffee zum Schwärmen bringen. Toll finden wir zudem, dass in der Speisekarte Infos zum ausgeschenkten Kaffee gegeben werden. So weiß man immer, welches Anbaugebiet man gerade in der Tasse hat. Ein weiteres Highlight sind die großen, liebevoll angerichteten Frühstücksbrote, die vom sehr freundlichen und aufmerksamen Service serviert werden.

Kilimanjaro | Dreikönigstraße 6, 69117 Heidelberg

Da wir schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr afrikanisch essen waren, entscheiden wir uns für ein Abendessen im Kilimanjaro, wo bereits seit 2009 schmackhafte und landestypische eritreische und ostafrikanische Gerichte serviert werden. Um möglichst viel kosten zu können, entscheiden wir uns für den vegetarischen Probierteller. Dazu wird Ingera, eine Art Fladenbrot, gereicht, das nicht nur Beilage, sondern auch gleichzeitig Besteck ist. Alle Gerichte schmecken sehr gut und auch am Service gibt es nichts auszusetzen.

Trinken

Hörnchen | Heumarkt, 69117 Heidelberg

Die Sitzplätze vor dem Hörnchen sind perfekt, um den müden Füßen nach einem langen Stadtbummel eine Pause zu gönnen. Dabei kann man gemütlich ein frisches Bier vom Fass trinken und Leute beobachten.

Destille | Untere Str. 16, 69117 Heidelberg

Die Destille ist bereits seit 1970 eine Institution für Alteingesessene und Besucher. Die Kneipe mit dem Akazienbaum im Herzen gefällt durch ihr buntgemischtes Publikum und das vielfältige Getränkeangebot, das nicht nur süffige Fassbiere und lokale Weine, sondern auch hauseigene Spezialitäten wie den „warmen Erpel“ oder „Heidelberger Ferz“ aufweisen kann. Das gemütliche Ambiente und der sympathische Service verschaffen der Destille zusätzliches Potential als Stammkneipe.

Schlafen

Bei Städtetrips legen wir besonders viel Wert darauf, dass das Zentrum des Geschehens in Laufnähe ist. Sprich, wir wollen nicht ewig zu den Sehenswürdigkeiten und zum Essen laufen. Lieber drehen wir abends mit vollgefressenen Bäuchen noch eine extra Runde um den Block. Mit unserer Unterkunft in der Weststadt haben wir es daher sehr gut getroffen.

City World Heidelberg | Rohrbacher Str. 24, 69115 Heidelberg

Unser Zimmer im City World Heidelberg ist modern und zweckmäßig eingerichtet. Es ist mit einer Küchenzeile, einem Schreibtisch und Flachbild-TV ausgestattet und bietet außerdem eine Mikrowelle, einen Kühlschrank und eine Kaffee-/Teemaschine an. Das Bad verfügt über eine Dusche und kostenlose Pflegeprodukte. Alles ist sehr, sehr sauber.

Da das Hotel direkt an der stark befahrenen Rohrbacher Straße liegt, fällt Schlafen bei offenen Fenster leider aus. Aber dank guter Schallisolierung und Klimaanlage lässt es sich trotzdem gut hier aushalten.

Das historische Stadtzentrum mit seinen Sehenswürdigkeiten und zahlreiche Restaurants und Kneipen sind in Laufnähe. Was sehr praktisch ist, denn es wird kein Frühstück angeboten.

Weitere Tipps für Heidelberg:

Die berühmteste Ruine der Welt – Website Schloss Heidelberg

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