Dank des Coronavirus steht die gastromische Welt (nicht nur) in München seit März weitestgehend still: Gemütlich eine Pizza beim Lieblingsitaliener essen? Fehlanzeige! Klar kann man sich die Pizza auch abholen oder liefern lassen, ein Ersatz für einen gemütlichen Abend in einem schönen Lokal ist das aber nicht. Auch wäre es mal wieder schön, in einer Craft Beer Bar zu sitzen und ein Bierchen zu zwitschern. Aber so sitzen wir dank des schönen Wetters jeden Tag auf dem Balkon und fragen uns, wo wir nach Ende des Shutdowns als erstes zum Craft Beer trinken gehen werden. Um den Wiedereinstieg – nicht nur für uns – zu erleichtern, haben wir unsere ganz persönliche Top 5 der Craft Beer Bars in München zusammengestellt. Das Ganze ging natürlich nicht ohne ein kühles Bier in der Hand vonstatten.
Disclaimer: Dieser Beitrag enthält unbezahlte und nicht beauftragte Werbung in Form von Verlinkungen und/oder Ortsnennungen. Falls etwas konsumiert wurde, wurde dies selbst finanziert.
Unsere persönliche TOP 5 in München
Frisches Bier | Thalkirchner Str. 53, 80337 München
Schon als ich das erste Mal Das Helle von Braumeister Tilman Ludwig probiert habe, war klar: Das wird mein neues Lieblingsbier! Und auch wenn schon bald weitere tolle Biere folgen sollten: Das Helle ist immer noch mein absoluter Favorit! Wenn gleich das alkoholfreie Weißbier Mit Øhne auch der Hammer ist! Umso größer war da natürlich unsere Freude, dass der liebe Herr Tilman sich mit Maximilian Heisler – Wirt in der Geyerwally und Initiator der Kulturator-Stiftung – zusammengetan hat, um das Frische Bier aus der Taufe zu heben. 14 Zapfhähne zieren die kleine Bar im Schlachthofviertel. In die Gläser kommen ausschließlich Biere von kleinen Brauereien. Am besten vertreten sind natürlich Tilmans Biere! Für die Grundlage sorgt eine kleine wechselnde Speisekarte und für die angenehme Stimmung wiederum das entspannte Publikum. Perfekt für alle, die ein gutes Feierabendbier genießen und sich nicht nur dran festhalten wollen.
Aktuell könnt Ihr Tilmans Biere und alles, was das Frische Bier im Kühlschrank hat, per Bierkurier zu Euch nach Hause liefern lassen.
The Crowbar | Agnesstraße 54, 80798 München
Die Crowbar überzeugt durch unaufgeregte Atmosphäre und eine feine Auswahl verschiedenster Biere abseits des Großbrauereien-Mainstream. Zum Beispiel mit feinen Hopfentropfen von der Munich Brew Mafia und vielen mehr. Ein Grund warum es Herrn Wallygusto und mich gerne hierher nach Schwabing zieht, ist die Dartscheibe: Da werden Erinnerungen an unser Dart-Scheibe im Schottland-Urlaub wach.
Schwarzer Dackel | Schwanthalerstraße 158, 80339 München
Schwarzer Dackel – unter dem Namen kann man sich erst mal nichts vorstellen. Oder alles Mögliche. Herr Wallygusto und ich verbinden damit ein sehr coole Bar in unserem Lieblingsviertel, dem Westend. Aus den vier Zapfhähnen kommt Helles von Maxlrainer, Dunkles, Pilsner Urquell und ein Hahn für wechselndes Craft Beer. Aber der Schwarze Dackel überzeugt nicht nur mit Craft Beer, auch die Cocktails sind eine Empfehlung wert! Die Bierdeckel werden von lustigen Dackelzeichnungen geziert, spendiert von verschiedenen Künstler und Designern. Leider wird es mein Dackel wohl nie auf eines der Bierfilzl schaffen!
True Brew Brewing Co. | Dreimühlenstraße 25, 80469 München
Der True Brew Taproom liegt nur einen Steinwurf vom Frischen Bier entfernt! Ein Barhopping ist also ohne weiteres möglich. Hier hängen Surfbretter und Skateboards an den Wändern und aus den vier großen Kupfertanks fließen hauseigene Bier-Kreationen aus zehn Zapfhähnen. Die Biere wechseln dabei je nach Jahreszeit auch mal. So dürfen wir uns zum Beispiel auf belgisches Wit mit Koriandersamen und Orangenschale oder ein Pumpkin Ale freuen. Für die richtige Grundlage zum Craftbier sorgen Pinsa Romana mit wechselnden, auch vegetarischen Toppings. Hier lässt es sich echt gut aushalten!
Auch die Jungs von True Brew liefern im Moment ihre Biere aus. Die aktuelle Can List gibt es auf Anfrage!
Wirtshaus Eder | Gollierstraße 83, 80339 München
Mit dem Ederwirt hat sich ein Wirtshaus unter die Craft Beer Bars verirrt. Weil das Wirtshaus Eder für uns die bayerische Version eines schottischen Craft Beer Pubs ist, passt es aber wieder ganz gut: Hier trifft rustikales Essen auf süffiges Bier und gemütliche Atmosphäre. Hier sind wir schon das ein oder andere Mal furchtbar schön mit einem Craftbier am Tresen versumpft. Die Bierauswahl ist regional, bietet aber neben Hellem und Weißbier auch immer wieder raffinierte Kompositionen, wie beispielsweise bayerisches Pale Ale von Schönramer und das Crew Republic IPA vom Fass. Das Essen spielt da fast eine Nebenrolle – obwohl die Speisekarte mit Spinat-Käsespätzle, Tomatenknödeln und Salat mit Kastanien wirklich verlockend ist.
Beim Ederwirt gibt es seit Ende April alle Gerichte zum Abholen!
Und wie geht es jetzt weiter?
Herr Wallygusto und ich hoffen sehr, dass (nicht nur) unsere liebsten Craft Beer Bars gut durch diese schwere Zeit kommen. Denn auch wenn einige davon ihre Craftbiere ausliefern und Speisen To Go oder per Lieferdienst anbieten, ist eines klar: Wirklich lohnen tut sich Mitnahmeangebot alleine freilich nicht. Viele Lokale haben deswegen auch gar nicht erst geöffnet.
Deutlich wird diese Misere durch die Aktion „Leere Stühle“: Rund 400 Münchner Gastronomen protestierten Ende April vor der Feldherrenhalle still mit sehr, sehr vielen Holzstühlen. Auf diesen Stühlen sitzt zwar niemand, aber alle tragen als stummen Protest das Logo eines anderen Restaurants, einer Gaststätte, eines Wirtshauses oder einer Bar. Getragen wird das große Stühlerücken in München von der Initiative Save Our Local Gastro, dem Hotel- und Gaststättenverband Dehoga sowie dem Leaders Club Germany. Mit der Aktion, die ursprünglich aus Dresden stammt, soll künftig jeden Freitag auf diese Weise auf die schwierige Lage der Gastronomie während Zwangsschließungen hingewiesen werden.
Auf einer Pressekonferenz haben Ministerpräsident Söder und Staatsminister Aiwanger nun einen Fahrplan für die kommenden Wochen vorgelegt. Die Gastronomie in Bayern soll unter strengen Hygieneauflagen schrittweise wieder den Betrieb aufnehmen. Vom 18. Mai an soll es wieder Gastronomie im Freien geben, also Biergärten zum Beispiel, aber nur bis 20 Uhr, vom 25. Mai an auch in Speisegaststätten im Inneren, aber nur bis 22 Uhr. Generell geschlossen bleiben Discos und Bars.
Trotz all diesen positiven Neuigkeiten ist es jedoch weiterhin schwierig, eine konkrekte Prognose für die Zukunft abzugeben. Unter den Betreibern der bayerischen Cafés, Restaurants, Clubs, Bars und Hotels herrscht immer noch große Unsicherheit. (Stand 05.05.2020)
Bleibt zu hoffen, bald eine vernünftige Lösung gefunden werden kann! In diesem Sinne: Prost!
Das Foto für diesen Beitrag habe ich bei mnm.all auf Unsplash gefunden.