Schenkt man dem Internet Glauben, so ist die Pinsa der neueste Foodtrend aus Italien. Nach der neapolitanischen Pizza nun also der nächste bunt belegte Teigfladen, der die Massen begeistert. Mal sehen, wann die ersten Lokale aufmachen, die sich rein auf Pinsa spezialisieren. Oder gibt es so was in Deutschland etwa schon? Ich muss ja gestehen, dass dieser Hype bisher komplett an mir vorübergegangen ist. Zumal mein Lieblingsitaliener schon seit Jahren Pinsa auf seiner regulären Speisekarte anbietet. Wir haben also die Zeit im „Lockdown“ genutzt, um ein wenig in der Pizzaküche zu experimentieren. Herausgekommen ist eine wahnsinnig aromatische Pinsa mit Birnen, Pilzen und Gorgonzola.
Was ist Pinsa?
Um die Entstehung der Pinsa rankte sich eine Zeitlang der Mythos, es würde sich um eine Tradition aus dem antiken Rom handeln. Schon damals sei die Pinsa typisch für die römische Küche gewesen und wurde in Trattorien serviert. Auch unser Lieblingsitaliener klammert sich tapfer an diese Version. Mittlerweile weiß man aber, dass diese Geschichte nur ein Marketinggag des italienischen Unternehmers Corrado di Marco ist. Dieser ließ sich 2001 den Markennamen „Pinsa Romana“ als Teigwarenprodukt eintragen und erfand die Entstehungsgeschichte, um die von ihm produzierten Teigfladen besser zu verkaufen. Gutes Marketing ist eben alles.
Was unterschiedet Pizza von Pinsa?
Rein optisch fällt kein großer Unterschied zwischen Pinsa und Pizza auf: Die Pinsa hat eine ovale, flache Form, die Pizza ist rund. Aber wie so oft zählen auch hier die inneren Werte. Im diesem Fall liegt der Unterschied in den verwendeten Zutaten und in der Zubereitung.
Während Pizza lediglich aus Weizenmehl, Hefe, Wasser, Salz und etwas Öl besteht, wird die Pinsa aus mehreren Getreidesorten hergestellt. Dabei handelt es sich häufig um Weizenmehl, Reismehl und Sojamehl. Statt Sojamehl wird auch gerne Kichererbsenmehl verwendet.
Bei der Zubereitung von Pinsa braucht man zudem viel Geduld. Im Gegensatz zum Pizzateig, der nur ein paar Stunden gehen muss, ruht der Teig für Pinsa bis zu 5 Tage im Kühlschrank, mindestens aber 24 Stunden.
Pinsa mit Birne, Pilzen und Gorgonzola
Zutaten
Für den Teig
- 280 g Dinkelmehl Type 630
- 40 g Vollkorndinkelmehl
- 60 g Reismehl
- 20 g Kichererbsenmehl
- 1/4 TL Trockenhefe
- 280 ml Wasser
- 4 g Salz
- 2 EL Olivenöl
Für den Belag
- 1 Dose Tomaten in Stücken
- 1 EL Tomatenmark
- 1 Knoblauchzehe gepresst
- 1 TL Thymian getrocknet
- Salz
- Pfeffer
- 100-150 g braune Champignons in dicken Scheiben
- 1 Birne in dünnen Scheiben
- 1 rote Zwiebel in Ringen
- 65 g Gorgonzola in Würfeln
- 1 Kugel Mozzarella in Scheiben
Anleitungen
- Zunächst für den Teig die verschiedenen Mehlsorten mit der Trockenhefe und Salz in einer Rührschüssel vermengen. Olivenöl und das lauwarmen Wasser hinzufügen und mit einer Küchenmaschine ca. 5 Minute auf langsamer Stufe zu einem geschmeidigen und homogenen Teig verkneten. Bei Bedarf noch etwas Wasser zugeben.
- Den Teig zugedeckt für 30 Minuten ruhen lassen, dabei alle 10 Minuten mit einem Teigschaber umschlagen. Als nächstes den Teig in eine Schüssel mit Deckel geben und für 24 bis 56 Stunden im Kühlschrank gehen lassen.
- Nach Ende der Gehzeit den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und für 4-5 Stunden bei Raumtemperatur gehen lassen. Während der Teig geht, Dosentomaten in eine Schüssel geben und Tomatenmark, Knoblauch und Thymian unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Den Ofen mitsamt Backblech auf 240 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen.
- Parallel den Teig wieder mit einem Teigschaber 2 oder 3 mal falten, in sechs gleich schwere Kugeln teilen und jeweils 3 Kugeln auf Backpapier zu dünnen Fladen ausrollen. Fladen gleichmäßig mit Tomatensauce bestreichen, mit Champignons, Birne, Zwiebeln, Gorgonzola und Mozzarella belegen.
- Sobald der Ofen richtig heiß ist, vorsichtig, aber schnell, das Backpapier mit den ersten 3 Fladen auf das heiße Backblech heben. Das funktioniert am besten, wenn man vorher das Backpapier auf ein großes Brett oder ein sehr flaches Backblech gibt.
- Anschließend die Mini-Pinse für 14 Minuten backen.
Pizza oder Pinsa? Das ist hier die Frage!
Ganz egal, ob Pizza oder Pinsa: Bei der Wahl des Belags könnt Ihr Eurer Fantasie freien Lauf lassen! So haben es bei uns auch schon Blumenkohl und Salzzitronen auf die Pizza geschafft. Auch Birne passt sehr gut – wie unser Rezept für Pinsa mit Birnen, Pilzen und Gorgonzola mit beweist!