BAMBERG Travel Guide – Von Burgen, Schächten & kleinen und großen Brocken (1)
Deutschland Unterwegs Wanderreisen

BAMBERG – Von Burgen, Schächten & kleinen und großen Brocken (1)

18. September 2020

Irgendwie mag es mit den letzten Urlauben nicht so klappen, wie geplant: Letztes Jahr im Herbst waren Herr Wallygusto und ich wegen meines neuen Jobs statt in Japan in der Fränkischen Schweiz. Klar war das schön, aber ein bayerisches Mittelgebirge ist halt kein vollwertiger Ersatz für eine Wanderung auf den Fuji. Und dieses Jahr wollten wir eigentlich mal wieder nach Norwegen. Dank Corona haben wir uns dann aber über 3 Etappen auf Deutschlandreise gemacht. Der Fokus liegt dabei weniger auf Sightseeing, sondern auf viel Ruhe und noch mehr Wandern. Und wir finden in den drei Wochen unserer Reise durch Deutschland beides vor – und zwar nicht zu knapp. Erste Station der Reise ist die Weltkulturerbestadt Bamberg.

Bamberg ist ein Gesamtkunstwerk und stellt mit rund 2.400 denkmalgeschützten Häusern und dem jahrhundertealte Gärtnerviertel eines der größten unversehrt erhaltenen Altstadtensembles Europas dar. Der Reichtum an original erhaltenen Bauwerken aus dem Mittelalter bis zum Barock ist überwältigend. Das bekannteste Bauwerk ist der Bamberger Dom, einer der früheren Kaiserdome. Dank diesem einzigartigen historischen Stadtbild wurde Bamberg im Jahre 1993 in die Welterbe-Liste der UNESCO aufgenommen.

Überhaupt steht unser Urlaub unabsichtlich unter dem Motto „Welterbe Deutschland“, denn auch auf unseren nächsten Etappen

stoßen wir immer wieder auf Welterbestätten.

Disclaimer: Dieser Beitrag enthält unbezahlte und nicht beauftragte Werbung in Form von Verlinkungen und/oder Ortsnennungen. Falls etwas konsumiert wurde, wurde dies selbst finanziert.

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Sehenswertes

Altenburg

Als eifriger Leser unseres Blogs wisst Ihr natürlich, dass Herr Wallygusto und ich schon öfter in der Weltkulturerbestadt Bamberg waren. Trotzdem wir es uns hier nie langweilig, denn Bamberg und im Bamberger Land locken Sehenswürdigkeiten in Hülle und Fülle.

Bevor es das erste Mal für ein Bierchen auf den Keller geht, machen wir eine kleine Wanderung auf die Altenburg. Das beeindruckende Gemäuer aus dem Mittelalter thront auf dem höchsten der sieben Bamberger Hügel und ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Hier hat sich übrigens auch Bambergs höchstgelegener Biergarten versteckt. Wir verzichten allerdings auf einen Besuch und genießen von der Aussichtsterrasse aus den Panoramablick über Bamberg und das Umland.

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Obere Pfarre

Der bedeutendste Kirchenbau der Gotik ist die die Pfarrkirche „Zu Unserer Lieben Frau“ Das schlichte Langhaus ist älter als der 1375 grundgelegte spätgotische Chor und der von Strebebögen gestützte Hochchor. Das Eheportal ist mit gotischen Plastiken ausgestattet, der dreischiffige Innenraum wurde 1711 barockisiert. Erwähnenswert ist auch der moderne Kreuzweg, der hier nicht wie üblich an der Wand, sondern auf dem Boden der Kirche angebracht ist.

In 15 abstrakten Glasbildern hat der Künstler Albert Ultsch die Leidensstationen Jesu in moderner Auffassung gestaltet. Die abstrakten Bilder, die mit Schlagworten versehen durch die Kirche und den Chorumgang führen, sollen den Betrachter anregen, sich der Passions- und Leidensfrömmigkeit neu zu stellen.

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Altes Rathaus

Das Alte Rathaus mit seinen bunten Fresken, die der Fassade durch Scheinarchitektur Plastizität verleihen, fasziniert uns bei jedem Besuch aufs Neue! Dabei ist seine Entstehungsgeschichte nicht weniger erstaunlich! Der Sage nach wollte der Bischof von Bamberg den Bürgern nichts von seinem Grund und Boden für die Errichtung eines Rathauses abgeben. Deshalb rammten die findigen Bamberger Pfähle in die Regnitz und schufen so eine künstliche Insel, auf der sie ein Rathaus bauen konnten.

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Klein Venedig

Entlang der Regnitz reihen sich dicht gedrängte Fachwerkbauten aus dem Mittelalter und winzige Gärten aneinander. An den Anlegestellen der pittoresken Vorgärten dümpeln bunte Kähne lustig vor sich her. Nicht umsonst wird die ehemalige Fischersiedlung in der Bamberger Inselstadt liebevoll „Klein Venedig“ genannt.

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Hainpark

Der Hainpark erinnert uns in seiner Ursprünglichkeit ans Würmtal oder die Isarauen. Fast jeden Abend unternehmen wir hier einen kleinen Verdauungsspaziergang. Die grüne Lunge Bambergs wurde Anfang des 19. Jh. nach dem Vorbild des Englischen Gartens in München angelegt und ist einer der ältesten Bürgerparks in Bayern.

Königsberg

Nicht nur die Weltkulturerbestadt Bamberg glänzt durch eine gut erhalten historische Altstadt. Das kleine Städtchen Königsberg begeistert uns mit ihrem mittelalterlich-romantischen Stadtbild. Dank der verwinkelten Gässchen und einer Vielzahl an hervorragend erhaltenen Fachwerkhäusern um den Salzmarkt ist Königsberg ein Kleinod der fränkischen Fachwerks-Baukunst. Für das Sahnehäubchen – im wahrsten Sinne des Wortes – sorgt das Café Marktplätzchen. Hier lassen Herr Wallygusto und ich uns Tarte mit Nektarinen und Biskuitrolle mit sehr viel Sahnefüllung (und noch mehr Sahne obendrauf) schmecken. Etwas weniger Sahne wäre auch okay gewesen, aber vielleicht muss das in Unterfranken ja so sein.

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Botanischer Garten Hof

Auf dem Weg ins Erzgebirge legen wir einen kurzen Zwischenstop in Hof ein, um den Botanischen Garten zu besuchen. Das Kleinod inmitten des historischen Bürgerparks Theresienstein lässt sich in zwei große Bereiche untergliedern: Das geometrisch angelegte Rosarium mit dem Heilpflanzenquartier und die eher landschaftlich gestaltete Anlage mit Alpinum, Seerosenteich. Wie schon der Hainpark in Bamberg, gehört auch der Theresienstein zu den ältesten, von Bürgern angelegten, Parkanlagen in Bayern. Berauscht von der Blütenpracht laufen wir anschließend noch in die Altstadt und genehmigen uns dort in einer Eisdiele große Eisbecher mit Erdbeeren.

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Aktivitäten

Wer uns Wallygustos kennt, weiß, dass wir unsere Urlaube nicht nur schlemmend und weintrinkend verbringen. Auch ein reines Sightseeing-Programm ist uns (oft) nicht genug – uns zieht es hinaus in die Natur. Zum Glück liegen mit Steigerwald und Haßbergen gleich zwei interessante Wandergebiete direkt vor den Pforten der Weltkulturerbestadt Bamberg.

Wanderung Vollburg und Stollberg

Die ausgedehnte Waldwanderung führt uns zum gastlichen Winzernest Handthal am Fuße des Stollbergs. Einen der guten Tropfen, die unter der bewaldeten des höchsten Weinberg Frankens gedeihen, verkosten wir bei unserer Einkehr im Café Lust. Zu unserem Glas Wein lassen wir uns ein liebevoll belegtes Käsebrot schmecken. Frisch gestärkt geht es weiter auf den Stollberg, wo uns ein unvergleichlicher Ausblick erwartet: Im Südwesten die Kammlinie des Steigerwalds mit dem markanten Schwanberg, uns zu Füßen Oberschwarzach in mitten seiner Weinberge, und dahinter schweift der Blick weit hinaus über den Fleckerlteppich des Landes. Die Ruine der Stollburg hinterlässt weit weniger Eindruck bei uns. Das mag aber auch daran liegen, dass die Temperaturen bei fast 30 Grad liegen und die Füße schon ein wenig schwer sind. Trotzdem gefällt uns die lange Wanderung richtig gut.

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Wanderung Ruine Rotenhan & Burg Lichtenstein

Ich habe es ja nicht so mit alten Gemäuern, aber gegen eine Burgen- und Schlösserwanderung par excellence wehre ich mich auf keinen Fall. In jedem Ort, durch den wir auf unserem langen Weg kommen, entdecken wir ein Schloss, eine Burg oder eine Ruine. Den Auftakt bildet das prächtige Renaissanceschloss Eyrichshof, das sich in Privatbesitz befindet und nicht besichtig werden kann. Das erste Etappenziel ist aber die eine der wenigen echten Felsburgen Deutschlands. Leider wurde die Burg Rotenhan bereits im 14. Jahrhundert zerstört, so dass nur noch geringe Reste von aufgehendem Mauerwerk zu sehen sind. Weiter geht es nach Gereuth mit dem Alten und dem Neuen Schloss, die beide auch schon bessere Tage gesehen haben. Über Einsielderstein, Burgstall Alte Burg und die Burgruine Lichtenstein geht es dann wieder zurück nach Eyrichshof. Als krönenden Abschluss entdecke ich dort die Überreste einer Süßwarenfabrik – solche Lost Places finde ich einfach faszinierend.

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Wanderung Bramberg

Der markante, bewaldete Basaltkegeld des Brambergs gehört zu den höchsten Haßbergipfeln. Seiner charakteristischen, weitum sichtbaren Gestalt hat er es auch zu verdanken, dass er zu einem Wahrzeichen der Region geworden ist. Von der einst so mächtigen Burg auf seinem Gipfel steht leider nur noch eine Ruine. Dank des Ausblicks über das stille Haßbergland lohnt sich der lange und oft eintönige Marsch auf den Gipfel trotzdem.

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