Eine Sehenswürdigkeit in Südirland, die wir natürlich auf keinen Fall auslassen, ist der Ring of Kerry. Obwohl Sehenswürdigkeit es nicht ganz trifft, denn beim Ring of Kerry handelt es sich um viel mehr als einen einzigen Ort. Die malerische Strecke führt von Killarney ausgehend einmal rund um die Iveragh-Halbinsel und wieder zurück nach Killarney – und das ganze 179 Kilometer lang. Aber keine Angst, Langeweile kommt keine auf, denn es gibt unterwegs jede Menge Seen, Flüsse, Wasserfälle, Herrenhäuser, Burgen und Schlösser zu entdecken. Und der ein oder andere Strand ist auch dabei.
Weitere Etappen unseres Roadtrips durch Südirland:
Connemara und der Westen
Killarney und der Südwesten
Kilkenny und der Südosten
Sehenswertes
Wir haben für den Ring of Kerry nur einen Tag eingeplant. Zwar dauert die Fahrt ohne Zwischenstopp nur etwa 3,5 Stunden. Will man jedoch die einzelnen Städte und die vielen Aussichtspunkte richtig würdigen, sollte man viel, viel Zeit einplanen.
Da wir uns nicht stressen wollen, haben wir uns im Vorfeld aus unserem Reiseführer ein paar Highlights herausgepickt, die wir gezielt abfahren. Der Fokus – besonders der von Herrn Wallgusto – liegt dabei ganz klar auf den unzähligen Stone Forts. Wie Ihr sicher schon aus unseren anderen Reiseberichten herausgelesen habt, kommt er an keinem „Steinhaufen“ vorbei.
Die kleinen Städtchen entlang der Route lassen wir weitestgehend außen vor. Wir haben bereits mehrmals die Erfahrung gemacht, dass wir diese nur halb so pittoresk finden, wie sie uns im Reiseführer oder im Internet angepriesen wurden. Entweder haben wir hier eine extrem hohe Erwartungshaltung oder Schönheit liegt eben auch hier im Auge des Betrachters.
Kells Bay House and Gardens
Seit unserem Urlaub in Cornwall sind wir ganz begeistert von den englischen Landschaftsgärten. Dass hier auch Irland einiges zu bieten hat, beweisen die wunderbaren Kells Bay House and Gardens. Hier bestaunen wir nicht nur die berühmte Sammlung exotischer Pflanzen und Baumfarne, die im vom Golfstrom geschaffenen Mikroklima auf der Iveragh-Halbinsel ganz prächtig gedeihen. Im dichten Unterholz gehen wir auf die Suche nach Dinosauriern und Irlands längste Seilbrücke „The SkyWalk“ sorgt für Indiana-Jones-Feeling.
Leacanabuaile Fort & Cahergal Fort
Das Leacanabuaile Stone Fort und das Cahergal Fort liegen etwa 4,5 km nordwestlich von Cahersiveen. Beide sind gut zu Fuß vom Parkplatz am Cahergal Stone Fort aus zu erreichen.
Das Leacanabuaile Fort ist ein restauriertes Ringfort, von dessen Typ nur wenige Anlagen in Irland erhalten geblieben sind. Das runde Steinfort liegt auf einer Hügelkuppe und wird von einer circa 1,5 m hohen Mauer umgeben. Im Inneren laden die Ruinen einiger Gebäude, darunter eine gut erhaltene Bienenkorbhütte, zum Entdecken ein. Da aber alsbald Regen und stürmischer Wind einsetzen, eilen wir schnell weiter zum benachbarten Cahergal Stone Fort.
Das beeindruckende Cahergal Fort stammt aus der Eisenzeit, seine Bauweise ähnelt der nahen Anlage Leacanabuaile. Und dieses Steinfort wurde glücklicherweise vor dem Verfall gerettet und restauriert. So können wir die massive, teilweise 4 m hohe Außenmauer erklimmen, um die tolle Aussicht auf die liebliche Landschaft zu genießen. Im Inneren des runden Steinforts können wir außerdem die Überreste eines kreisförmigen Gebäudes erkunden.
Ballycarberry Castle
Nicht weit von Cahergall Fort und Leacanabuaile Fort entfernt liegt Ballycarbery Castle. Leider ist die stattliche Anlage inzwischen nur noch eine traurige Ruine, die aber dank ihrer Lage auf einem grasbewachsenen Hügel über dem Meer sehr malerisch wirkt. Von der hohen Mauer, die die Anlage einst umgab, ist nur weniger als die Hälfte erhalten. Da das Burggelände inzwischen von den Eigentümern gesperrt wurde, konnten wir es leider nur von dem kleinen Parkplatz aus der Ferne bewundern. Ansonsten hätten wir die Ruinen nur zu gerne erkundet.
Waterville
Waterville ist die einzige Stadt am malerischen Ring of Kerry, die wirklich am Meer liegt. Bereits Charlie Chaplin wusste diese einzigartige Lage zu schätzen und erkor Waterville zu seinem Lieblingsurlaubsort. Bevor wir jedoch auf den Spuren des berühmten Komikers die Strandpromenade entlang wandeln, stärken wir uns in einem der zahlreichen Cafés. Im Beachcove Café gibt es nicht nur eine tolle Auswahl an Kuchen, sondern viele sonnige Sitzplätze im Freien. Solltet Ihr einmal dort vorbeikommen, solltet Ihr unbedingt die Snickers Tarte und den Carott Cake versuchen! Einfach genial!
Loher Stone Fort
Beim nahezu kreisrunde Loher Stone Fort handelt es sich um eines der am bestrestaurierten großen steinernen Ringforts der Insel. Die Anlage wurde wahrscheinlich in frühchristlicher Zeit (um das 9. Jahrhundert n. Chr.) errichtet und diente als Verteidigungsanlage eines bäuerlichen Anwesens. Außerdem wird vermutet, dass es sich um den Sitz eines lokalen Häuptlings handelte. Innerhalb der Befestigungsmauer befinden sich die Überreste zweier Gebäude – eines mit rundem und eines mit rechteckigem Grundriss.
Torhaus von Dromore Castle
An der Nationalstraße 70 zwischen Kenmare und Sneem entdecken wir einen zinnenbewehrten Turm. Erst durch die Recherche zu diesem Reisebeitrag erfahren Herr Wallygusto und ich, dass es sich dabei um das Torhaus von Dromore Castle handelt. Von dem dahinerliegenden Herrenhaus mit seinen Gärten haben wir also keine Ahnung und steigen daher nach ein paar Fotos schnell wieder ins Auto. Ansonsten hätten wir vielleicht noch einen kleinen Spaziergang über das Anwesen gemacht.
Kenmare Stone Circle
Der Kenmare Stone Circle ist mit 15 großen Steinen nicht nur der größte Steinkreis im County Kerry. Auch seine Form ist etwas besonders, denn im Gegensatz zu vielen anderen Steinkreisen der Cork-Kerry Serie ist er nicht rund, sondern eiförmig. In seinem Zentrum befindet sich ein Dolmen mit einem etwa zwei Meter langen, 1,8 m breiten und 0,8 m dicken Deckstein. Das Gewicht des Steins beträgt etwa sieben Tonnen. Nicht auszudenken, wenn dieser einem zu neugierigen Besucher auf den Fuß fallen würde!
Am Rand des Steinkreises entdecken wir einen prächtigen Weißdorn, an dessen Zweige zahlreiche bunte Zettel hängen. Diese sogenannten „Feenbäume“ gelten als Tor in die „Anderswelt“, auf jedem Zettel steht ein Wunsch oder ein Gebet. Ein schöner Brauch, der zeigt, wie tief so mancher Ire (und Tourist) mit den alten Sagen und Legenden der Grünen Insel verwurzelt ist.
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